Sabine Schoder: Der Kuss der Muse - Palace of Ink and Illusions 1 (Buch)

Sabine Schoder
Der Kuss der Muse
Palace of Ink and Illusions 1
Ravensburger, 2025, Paperback, 448 Seiten, 17,99 EUR

Rezension von Christel Scheja

Sabine Schoder legt nach ihrer Trilogie um „The Romeo & Juliet Society“ gleich mit einer neuen Reihe nach. Inspiration bietet diesmal nicht ein unsterbliches Drama, sondern die Mythologie, denn im „Palace of Ink and Illusions“ sind nicht weniger als die griechischen Musen federführend. Wie auch schon der erste Band „Der Kuss der Muse“ beweist.


Liv ist von der Kunstuni geflogen. Sie sieht in einem Autorenwettbewerb die letzte Chance, vielleicht doch noch mit ihrem Webtoon durchzustarten und geht deshalb das Wagnis ein, nach Korfu zu reisen, um dort die Vorauswahl zu bestehen und Werbung zu machen.

Doch dort angekommen entpuppt sich das Ganze als Wettbewerb, der von niemand anderem als den sieben Musen der griechischen Mythologie veranstaltet wird und sich als mehr als herausfordernd und gefährlich erweist. Nicht zuletzt durch einen der anderen Teilnehmer.

Die junge Heldin bekommt es schon bald mit tödlich scheinenden Rivalen und dem geheimnisvollen, aber anziehenden Flame zu tun, der ihr schon auf der Anreise den Kopf verdreht.

Und obwohl sie schon Einiges damit zu tun hat, die Prüfungen der Musen zu überstehen und zu überleben, beschäftigt sie sich auch immer mehr mit dem jungen Mann, der ihr schon bald nicht mehr aus dem Kopf gehen will. Droht sie nun auch noch ihren Kopf zu verlieren?


Und das sind wohl die Zutaten, die heutige Romantasy ausmachen: ein wenig Magie und Mythologie, vermischt mit durchaus modernen Themen und vor allem auch romantische Gefühle, die mit der Zeit immer stärker werden.

Die Autorin bedient die Wünsche der Leserinnen nach einer aufgeweckten Heldin, die nicht auf den Mund gefallen scheint, einem geheimnisvollen Love Interest und natürlich auch weiteren Figuren, die für Mitgefühl oder Spannung sorgen.

Die Musen sind zwar präsent und mischen ab und zu mal die Teilnehmer auf, aber die phantastischen Aspekte werden doch mehr dazu genutzt, das Setting exotischer wirken zu lassen, als wirklich die Handlung voranzutreiben, dafür sorgt dann eher die Dynamik zwischen den menschlichen Figuren.

Alles in allem ist das ganze recht gefällig geschrieben und lässt sich gut lesen, man sollte aber nicht allzu viel Tiefgang erwarten oder größere Überraschungen, da der Weg der Heldin eigentlich schon vorgezeichnet scheint.

„Der Kuss der Muse“ ist der solide, wenn auch nicht herausragende Auftakt „The Palace of Ink and Illusion“-Saga, die vor allem die Erwartungen der Romantasy-Leserinnen bedienen dürfte. Die magischen Elemente und die Mythologie dienen leider nur als Staffage, so dass Fantasy-Fans eher enttäuscht sein dürften.