Stephanie Garber: Alchemy of Secrets (Buch)

Stephanie Garber
Alchemy of Secrets
Alchemy of Secrets 1
(Alchemy of Secrets, 2025)
Übersetzung: Diana Bürgel
cbj, 2025, Hardcover, 448 Seiten, 20,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Stephanie Garber erregte mit ihren Reihen „Caraval“ und „Once Upon a Broken Heart“ bereits international Aufsehen. So ist es nicht verwunderlich, dass ihr neuestes Buch, „Alchemy of Secrets“, bereits von der ersten Ankündigung an neugierig erwartet wurde. Diesmal allerdings erschafft sie keine Fantasywelt, sondern bleibt auf der guten alten Erde.

 

Wer den Kurs „Folklore 517“ an der Uni von Los Angeles belegt, taucht mit der Professorin tief in die urbanen Mythen und Legenden rund um die berühmte Filmstadt ein, von denen es sehr viele gibt. Selbst die Kursleiterin bleibt geheimnisvoll, so dass viele Studenten glauben, dass sie viel Unsinn erzählt.

Anders geht es Holland St. James, die die Geschichten regelrecht inhaliert. Denn immerhin hat sie schon bald einen guten Grund, ihre Abschlussarbeit über das Thema zu schreiben, denn ihre eigene Vergangenheit ist eng mit einer Geschichte verbunden, die sie schon bald in die Arme geheimnisvoller Männer treibt, von denen vielleicht einer der Teufel ist.


Stephanie Garber scheint ein Faible für die Orte zu haben, in denen Träume wahr werden und sich selbst viel mit Hollywood und den vielen Geschichten, die sich dort auch jenseits der Leinwand abgespielt haben, zu beschäftigen. Denn sonst würde sie nicht so viele Anspielungen einbauen, die der eine oder andere cineastisch begeisterte Leser auch wiedererkennen kann.

Dennoch bleibt die Geschichte auch für junge Leser interessant, spielt sie doch nur mit den Mythen und setzt sie zu einem eigenen Hintergrund zusammen, der sehr schnell zu einem Verwirrspiel sondergleichen wird. Denn Holland weiß schon bald nicht mehr, wem sie trauen kann, weil gleich zwei faszinierende Männer in ihr Leben treten und gerade in deren Anwesenheit Realität und Fiktion zusammenfließen.

Spannung entsteht durch einen Wettlauf gegen die Zeit, denn die Heldin wird sterben, wenn sie nicht bald ein Rätsel löst und dadurch einen magischen Gegenstand findet, der ihr das Leben retten kann. Und es zeigt sich, dass die Geschichte um den Teufel, der sich gerne in den mondänen Bars und den Hotels herumtreibt, durchaus wahr sein könnte.

Auch wenn es zwischen Holland und den Männern, mit denen sie es zu tun bekommt, ordentlich knistert, so steht doch die Liebesgeschichte nicht im Vordergrund, eher die geheimnisvolle, manchmal verwirrende Schnitzeljagd, die zum Ende hin auch noch einen interessanten Twist bietet.

Alles in allem bleibt es so aber spannend genug, um bis zum Ende zu fesseln. Zudem findet die Geschichte einen vorläufigen Abschluss, auch wenn noch Einiges an Fäden offenbleibt, da die Heldin gerade erst die Oberfläche dessen angekratzt hat, was sich in der Traumfabrik offenbart hat.

„Alchemy of Secrets“ ist eine unterhaltsame und kurzweilige, wenn auch manchmal leicht verwirrende Urban-Fantasy-Geschichte mit einer eher zurückhaltenden Romanze, die sich stellenweise wie eine Liebeserklärung an das alte Hollywood und seine Mythen liest und dadurch besonders atmosphärisch und magisch wirkt.