Gruselkabinett 194: Das Geständnis des Charles Linkworth, E. F. Benson (Hörspiel)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 30. September 2025 10:19

Gruselkabinett 194
Das Geständnis des Charles Linkworth
E. F. Benson & Marc Gruppe (Script)
Sprecher: Valentin Stroh, Bodo Primus, Bert Stevens u.a.
Titelbild: Bastien Ephonsus
Titania Medien, 2025, 1 CD, ca. 67 Minuten, ca. 8,99 EUR
Rezension von Christel Scheja
Auch die Reihe „Gruselkabinett“ kehrt nach einer längeren Pause wieder zurück und startet gleich mit einer Geschichte von E. F. Benson (1867-1940) durch, die noch einmal die gute alte edwardianische Zeit aufleben lässt, in der noch alles klar zu sein scheint, selbst bei Mördern.
Doktor Teesdale ist als Arzt gelegentlich auch einmal für das nahegelegene Gefängnis zuständig und kümmert sich diesmal um den verurteilten Mörder Charles Linkworth, der allerdings kein Geständnis abgelegt hat. Die Hinrichtung wird dennoch vollzogen.
Kurze Zeit später hat der Arzt immer wieder wirre Träume und unheimliche Erscheinungen, die er sich nicht erklären kann und sucht nach dem Grund dafür. Könnte es sein, dass der Hingerichtete tatsächlich unschuldig war?
Immerhin gehört Doktor Teesdale offenbar zu den Menschen, die auch dem Übernatürlichen gegenüber offenstehen und sich sogar mit all diesen spiritistischen Dingen beschäftigt hat, so dass er dem Rätsel nach und nach auf die Spur kommt.
Das Ergebnis ist interessant und spannend, gibt dem Ganzen dann doch noch einen besonderen Twist. Der Weg dahin ist spannend gemacht, die Handlung baut sich bewusst langsam auf. Denn natürlich muss sich der Geist des Lebenden erst einmal für das Übernatürliche, die Geister, öffnen, die immer noch nicht wirklich ihre Ruhe finden. Und wie so oft steht er erst einmal allein auf weiter Flur, ehe man endlich bereit ist, ihm zu glauben. Die Auflösung gibt der Geschichte einen besonderen Reiz.
Die Sprecher vertiefen sich gelungen in die Rolle, schaffen es, die Gefühle und Gedanken wunderbar zu vermitteln und nach und nach zu zeigen, dass Schuld und Sühne manchmal ganz anders sind als man denkt und ein Mord durchaus auch seine Hintergründe haben kann.
„Das Geständnis des Charles Linkworth“ fängt atmosphärisch und spannend die edwardianische Zeit ein, in dem man langsam aber sicher moderner zu denken begann, und lässt den Leser bis zur Auflösung immer wieder eine Gänsehaut bekommen, werden die übersinnlichen Momente doch gut vermittelt.