Harlan Coben: Nichts ruht für immer (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 20. September 2025 14:51

Harlan Coben
Nichts ruht für immer
Myron Bolitar 12
(Think Twice, 2024)
Übersetzung: Gunnar Quisinski
Goldmann, 2024, Paperback, 416 Seiten, 17,00 EUR
Rezension von Christel Scheja
Bereits zum zwölften Mal schickt der amerikanische Bestseller-Autor Harlan Coben seinen Privatermittler los, um in einem kniffligen Fall zu ermitteln. Und dabei muss er leider auch feststellen: „Nichts ruht für immer“.
Ein grausamer Doppelmord und DNA-Spuren, die auf einen Täter hinweisen, der eigentlich nicht mehr leben dürfte. Das passt doch nicht zusammen, findet Myron Bolitar und beginnt zu ermitteln, zumal das Ganze auch noch eine sehr persönliche Note hat.
Denn der Verdächtige ist ausgerechnet der ehemalige Ex-Basketball-Profi Greg Downing, der seines Wissens nach tot ist. Grund genug, um der Sache auf den Grund zu gehen und damit schon bald in ein gefährliches Spiel zu geraten, das auch ihm und seinem Partner das Leben kosten könnte.
Ein namenloser Serienmörder treibt sein Unwesen in den Staaten und ist einfach nicht zu fassen, auch wenn das erst nach und nach herauskommt. Aber immerhin weiß man als Leser durch eingeschobene Szenen schon ein wenig mehr, erfährt mit welchen Methoden er andere Leute in Schwierigkeiten bringt. Warum und wieso, das bleibt natürlich erst einmal offen. Daher kann man gespannt mitverfolgen, wie Myron und sein Partner erst erstaunt über den Auftritt des FBI und die seltsamen Anschuldigungen sind und dann selbst neugierig werden, zu ermitteln beginnen. Denn immerhin verbindet Myron Einiges mit Greg. Leider auch sehr unangenehme Dinge.
Routiniert und gezielt bringt der Autor seine Helden in Schwierigkeiten, baut dabei ein immer größeres Netz an Intrigen auf und beginnt nicht nur die Ermittler zu verwirren, scheinen doch die Fälle erst einmal nicht zusammenzuhängen.
Myron Bolitar selbst wirkt wie einer der abgebrühten Detektive aus der schwarzen Serie, hat zwar ein Herz, kann aber durchaus auch Gefühle zeigen und fühlt sich gelegentlich überfordert mit den Entwicklungen und Gemeinheiten, die er miterleben muss. Die Spannung bleibt durchaus hoch, auch wenn man das Gefühl hat, ähnliche Geschichten schon einmal an andere Stelle gelesen zu haben. Die Handlung kann jedoch durch kleine, aber feine Wendungen überraschen.
Immerhin sind keine Vorkenntnisse nötig, denn die Geschichte bezieht sich nicht oder nur ganz wenig und am Rande auf frühere Bücher der Reihe.
So ist „Nichts ruht für immer“ ein solider Thriller um einen Ermittler, für den die Suche nach einem Serienkiller sehr persönlich wird. Die Handlung bleibt durchaus spannend, auch wenn natürlich manche Entwicklungen vorhersehbar sind und bekannten Mustern folgen. Aber alles in allem wird man gut und routiniert unterhalten.