Stefan Burban: Brennender Horizont - Terra 2444 - Civil War 1 (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 31. Juli 2025 16:25

Stefan Burban
Brennender Horizont
Terra 2444 - Civil War 1
Atlantis, 2025, eBook, 8,99 EUR
Rezension von Carsten Kuhr
Wir schreiben das Jahr 2444. Längst hat sich die Menschheit im Weltraum ausgebreitet und Kolonien gegründet. Zwar gehören die Nationalstaaten der Vergangenheit an, doch das Problem der Überbevölkerung haben auch die Gebietsregierungen nicht in den Griff bekommen.
Seit Jahren herrscht die Erde mit harter, gnadenloser Hand der Zentralgewalt über die Kolonien. Immer restriktiver werden die Anforderungen, die Steuern und Abgaben steigen auf ein fast unerträgliches Maß.
Rebellion und Abspaltung liegen in der Luft, als die Anführerin der Erde eine Geheimoperation befiehlt. Die geheimgehaltene Nachricht, die ein Expeditionsschiff zur Erde bringt, sorgt dafür, dass die Lage weiter eskaliert.
Allister hat die letzten Jahre im Dienst des Erdmilitärs verbracht. Sein letzter Einsatz als Pilot einer der riesigen Kampfmaschinen gegen hungernde Zivilisten hat ihn dazu bewogen, seinen Abschied zu nehmen und auf seinen Heimatplaneten zurückzukehren.
Dies ist die Geschichte dieses Mannes, seines Planeten, dessen Bevölkerung - und des drohenden Krieges der übermächtigen Zentralgewalt gegen die Kolonien. Die Geister - mitleidlose Saboteure und Assassinen - der Erde sind längst vor Ort…
Stefan Burban gehört zu den SF-Bestseller-Autoren - nicht nur des Atlantis Verlags, sondern der deutschsprachigen Science Fiction insgesamt. Seine Military-SF-Reihen verkaufen sich wie frisch geschnittenes Brot, seine Leser warten ungeduldig auf Nachschub aus seinem Schreibzimmer.
Nun beginnt er eine neue Romanreihe.
Wie unschwer zu erraten, geht es einmal mehr dramatisch und gewalttätig zu. Der Verfasser berichtet von skrupellosen Politikern, intriganten Anführern, korrupten Beamten und mitleidlosen Agenten - soweit wie erwartet und gewohnt. Auffällig war für mich, dass die Versatzstücke, die er im ersten Viertel des Romans benutzt, mir sehr bekannt vorkamen. Vergleichbares hatte ich schon des Öfteren gelesen; die Motive wollten auch nicht so recht zueinanderpassen, das Tempo war langsam, die Faszination eher gering.
Um es vorwegzunehmen: Im Laufe des Romans wird es besser.
Burban weiß, was seine Fans von ihm erwarten, und er liefert. Das ähnelt oftmals eher einem Thriller mit SF-Elementen als einem klassischen Science-Fiction-Roman - ja, natürlich kommen Raumschiffe und so weiter vor -, nur konzentriert sich der Autor eben mehr auf die Intrigen, die Manipulationen auf dem Kolonialplaneten und die scheinbar nicht aufzuhaltende Katastrophe.
Und so hat er mich nach und nach mit seinem Netz aus Geheimnissen, Verrat und Intrigen eingefangen. Die Faszination, die ich zu Beginn noch vermisste, kam auf, das Tempo zog an, das Lesetempo - und mit ihm das Lesevergnügen - nahm zu.
Natürlich präsentiert uns der Verfasser klischeehafte, recht rudimentär ausgearbeitete Figuren, und inhaltlich erfindet er das Rad auch nicht neu. Doch ab der Mitte des Romans stimmen die Ingredienzien - man wird packend unterhalten. Eben genau das, was die Leserinnen und Leser bei Burban suchen.