S. de Trieste: Madeleine und das Geheimnis unter dem Harlow Hill (Buch)

S. de Trieste
Madeleine und das Geheimnis unter dem Harlow Hill
Madeleines fantastische Abenteuer 1
2025, Hardcover, 240 Seiten, 15,99 EUR

Rezension von Christel Scheja

S. de Trieste liebt es in seinen Geschichten gerne wild und abgedreht, hält sich nicht unbedingt an die Konventionen der Fantasy, auch wenn er natürlich das ein oder andere Klischee bedient. Aber das dürfte gerade junge Leser nicht stören. Mit „Madeleine und das Geheimnis unter dem Harlow Hill“ beginnt die Reihe um „Madeleines fantastische Abenteuer“.


Madeleine ist eine Halbfae, was sie in den Augen gewisser Bewohner von Havenbourg schon suspekt macht. Aber sie ist auch noch aufgeweckt und klug, zieht das kreative Chaos förmlich an und wird dabei auch noch von ihrem Vater unterstützt. Mit ihm führt sie ein beschauliches und glückliches, wenn auch einfaches Leben.

Doch dann greift Eugen de Tresbigod, der gierige und verschlagene Staatsekretär nach der Macht, als der Präsident verschwindet. Und er ist fest entschlossen, die Stadt nach seinem Gutdünken zu einer Albtraumfabrik umzubauen und all die verschwinden zu lassen, die ihm gefährlich werden könnten. Allerdings sagen Madeleine und ihr Freund Geoffrey ihm den Kampf an.

Der scheint allerdings erst einmal verloren, doch dann wendet sich durch die Flucht nach vorne das Blatt. Denn das junge Mädchen kann zusammen mit ihren Freunden, einigen Kindern und deren Familien nach Hamstagram entkommen, wo alles anders ist. Und die nötige Kraft sammeln, um mit den dortigen Bewohnern eine Rebellion aufzubauen.


Und das wird nicht nur mit sehr viel Leidenschaft, sondern auch einem gehörigen Augenzwinkern in die Tat umgesetzt. S. de Trieste scheut sich nicht, munter aus den Konventionen der Fantasy auszubrechen. Magie und Technik geben sich die Hand, so dass man die Geschichte nicht wirklich einem bestimmten Genre zuordnen kann. Natürlich bedient er auch jede Menge Klischees, gerade was den Schurken und seine Handlanger geht, aber das macht diese leichter vorstellbar, ebenso wie die chaotischen und teilweise sehr verrückten Mitstreiter in Hamstagram.

Der Autor formuliert munter drauflos, so dass die Geschichte selbst eigentlich überschaubar bleibt, aber durch die vielen schrägen Einfälle und Ideen punkten kann, die immer wieder neue Überraschungen bieten. Zudem ist Madeleine keine Superheldin, der alles gelingt, was sie noch ein wenig sympathischer macht.

Trotz der lebhaften und manchmal etwas hektischen Erzählweise schimmern auch immer wieder die Botschaften durch, die der Autor mit der Geschichte vermitteln will. Denn Freundschaft und Mut, sich gegen jemanden zu stellen, der Unrecht tut, moralische Werte und Hilfsbereitschaft gegenüber Schwachen, werden immer wieder hervorgehoben.

So ist „Madeleine und das Geheimnis unter dem Harlow Hill“ eine kurzweilig erzählte Geschichte für Kinder ab dem höheren Grundschulalter, die vor allem durch die liebenswerten Botschaften und die abgedrehten Ideen punkten kann, die zuerst nicht zusammenzupassen scheinen, dann aber eine ansprechende Atmosphäre zum Leben erwecken, auch wenn die Handlung selbst eher schlicht bleibt.