Rebecca Perkins: Unstillbare Leidenschaft - Lust auf Verlangen (Buch)
- Details
- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 14. Juni 2025 08:14

Rebecca Perkins
Unstillbare Leidenschaft - Lust auf Verlangen
Blue Panther Books, 2022, Taschenbuch, 172 Seiten, 12,90 EUR
Rezension von Irene Salzmann
Unter dem Pseudonym Rebecca Perkins schreibt eine Hamburger Autorin, Jahrgang 1980, die von sich verrät, dass ihre Lust, erotische Geschichten zu verfassen, von ihrem Mann geweckt wurde, der ihr in Liebesbriefen seine Leidenschaften offenbarte. Inwieweit sie tatsächlich eigene Erfahrungen in den Büchern verarbeitet, bleibt ihr Geheimnis.
Bei Blue Panther Books findet man mehrere Titel aus ihrer Feder, darunter „Die Leibeigene“, „Willenlos gefesselt“, „Machs mir wild“ und - vorliegend - „Unstillbare Leidenschaft - Lust auf Verlangen“, das neben zehn Kurzgeschichten eine elfte offeriert, „Ski-Quickie auf der Almhütte“, die kostenlos im Internet mittels des beigefügten Codes abgerufen werden kann.
Björns Gedanken kreisen fortwährend um „Meine heiße Nachbarin“ Simone, die mit Mann und Tochter im Nachbarhaus wohnt. Das bleibt ihr nicht verborgen, und sie zeigt Björn ganz gern, was eine reife Frau zu bieten hat, und bald noch sehr viel mehr.
Aaron ist, seit er einen One Night Stand mit ihr hatte, in „Meine schwangere und feuchte Chefin“ Denise verknallt, obwohl diese verheiratet ist. Indem sie ihn auf Abstand hält, weil sie eine Familie gründen möchte und an seiner Treue zweifelt, verletzt sie nicht nur seine Eitelkeit, sondern lässt ihn begreifen, dass sie für ihn viel mehr als eine Affäre ist. Ein Missverständnis folgt auf das andere, bis er eine überraschende Neuigkeit erfährt.
Leon möchte eine Antiquität, die er günstig beim Trödler erstanden hat, verkaufen, um das Geld für sein erstes Auto aufbringen zu können. Doch noch wichtiger als der Wagen ist ihm die attraktive Antiquarin Vanessa, der er den Hof zu machen beginnt. Ob sie ihrem Mann treu bleiben und den Avancen des jungen Burschen widerstehen kann - oder wird er schon bald „Die reife Verführung“ genießen?
Als Oliver erfährt, dass seine Ex Mette heiraten will, möchte er einen letzten Versuch unternehmen, sie zurückzugewinnen, und taucht uneingeladen auf ihrem Junggesellinnenabschied auf. Seine Bemühungen verlaufen im Sande, doch die echten Tränen, die er weint, rühren Mette, und sie lässt ihn bei sich übernachten. Es gilt: „Rühr mich nicht an, doch mach mich geil“.
Der kleine Verein „Lasst die Natur leben“ braucht dringend Publicity und über diesen Weg mehr Sponsoren. Ullrich beschließt, „Das geile TV-Luder“ Jule aufzusuchen und sie für das Projekt zu interessieren. Zunächst ist die Moderatorin abweisend, doch der charmante Ullrich schafft es, ihre Neugierde nicht nur am Verein zu wecken:
Immer wieder beobachtet Ingo mehr oder minder heimlich Franzi, seine Nachbarin in der Kleingartensiedlung. Es wundert ihn, dass sie ihn anlasslos unfreundlich behandelt und ihr Häuschen stets sehr sorgfältig verriegelt. Schließlich will er „Ihr dreckiges Geheimnis“ lüften und klettert auf einen Baum, um sie durch ein Fenster zu bespitzeln.
Im Supermarkt lernt Peter Sandy, die „Jung und verdorben“ ist, kennen. Für Geld lässt sie sich mit Männern ein und verwöhnt auch Peter. Im Leben nicht hätte er gedacht, dass sie die neue, ach so schüchterne Freundin seiner Tochter ist.
Nathalie klagt ihrer Freundin Merle ihr Leid: Sie kann mit ihrem schlecht bezahlten Job nicht mal die dringendsten Rechnungen begleichen, welche sich angehäuft haben. Die zunächst im Spaß geäußerte Idee, für Geld mit Frauen zu schlafen, nimmt schnell Formen an, und Merle bringt Nathalie mit Saskia zusammen. Ein „Megageiler lesbischer Dreier“ ist der Anfang vom Ende der Geldnot.
In der Beziehung der Journalistin Daniela kriselt es, weil ihr Freund immer weniger Verständnis für ihren Beruf, der keine festen Arbeitszeiten kennt, aufbringt. Der Barkeeper Dean muntert sie auf, und Daniela muss sich entscheiden, ob sie nach dem Job heimgeht oder nicht, denn „Manchmal braucht man einen echt geilen Kerl“.
Mit einer Reisegruppe möchte Fabian die USA erkunden. Noch bevor er im Flugzeug sitzt, fällt ihm ein Mädchen in seinem Alter auf, Jacki, das sich total nervig gebärdet. Als er ihr später die Meinung sagt, weiß sie zu kontern und ihn verrückt nach ihr zu machen. „Nimm mich, dann schweige ich“, über Dinge, die niemand zu wissen braucht, denn beide sind scharf aufeinander.
Rebecca Perkins nutzt als Hintergrund verschiedene Locations, Milieus und Charaktere aller Altersstufen. Infolgedessen trifft man auf dreiste „Lolitas“, die sowohl den Jungen in ihrem Alter einiges an Erfahrung voraushaben als auch Männer, die ihre Väter sein könnten, um den Finger wickeln („Jung und verdorben“, „Nimm mich, dann schweige ich“).
Doch auch die jungen Männer erweisen sich als beharrlich und ideenreich, wenn sie einer MILF, einer Vorgesetzten oder einer verheirateten Frau in einer unbefriedigenden Beziehung neue Perspektiven eröffnen („Meine schwangere und feuchte Chefin“, „Die reife Verführung“, „Manchmal braucht man einen echt geilen Kerl“).
Wieder andere begegnen sich auf Augenhöhe („Meine heiße Nachbarin“, „Rühr mich nicht an, doch mach mich geil“, „Das geile TV-Luder“), aber nicht unbedingt einvernehmlich („Ihr dreckiges Geheimnis“) und auch mal ganz ohne Mann („Megageiler lesbischer Dreier“).
Von daher ist nahezu für jeden Geschmack etwas dabei, sofern man grafische Beschreibungen, Dirty Talking und Praktiken, die etwas über Vanilla Sex hinausgehen, schätzt. Nicht immer ist Liebe im Spiel, aber stets die Befriedigung der eigenen Bedürfnisse.
Die Akteure entsprechen den gängigen Klischees und erfüllen ihre Rollen, ohne dass dabei in die Tiefe gegangen wird, was auch nicht beabsichtigt ist. Die Autorin wartet freilich mit bekannten Motiven auf, erreicht dennoch ihr Ziel, der Leserschaft unterhaltsame, erotische Geschichten an