A. S. Webb: Daughter of Chaos - Die Lüge der Götter (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 05. Juni 2025 17:31

A. S. Webb
Daughter of Chaos - Die Lüge der Götter
The Dark Pantheon 1
(Daughter of Chaos - The Dark Pantheon 1, 2025)
Übersetzung: Charlotte Langstrass-Kupfer
Penhaligon, 2025, Paperback, 560 Seiten, 17,00 EUR
Rezension von Christel Scheja
In den letzten Jahren gewinnt die griechische Antike zunehmend an Beliebtheit, vor allem in der Romantasy tummeln sich nun jede Menge mächtiger Heroen und faszinierender Götter, die die Heldinnen in den Bann schlagen. Ein wenig ist das auch in „Daughter of Chaos - Die Lüge der Götter“, dem Auftakt von A.S. Webbs „The Dark Pantheon“-Trilogie so. Aber ihre Heldin hat erst einmal ganz andere Probleme.
Danae wächst als Tochter eines Fischers auf der griechischen Insel Naxos auf. Sie bemüht sich, eine den Göttern und Männern gehorsame Frau zu sein, bis ein Skandal ihre kleine Welt erschüttert und sie keine andere Wahl hat als zu fliehen, weil unheimliche Kräfte in ihr erwachen.
Nach einer gefährlichen Reise stellt sie sich dem Orakel von Delphi, nur um zu erfahren, dass ihr Schicksal eng mit einer dunklen Prophezeiung verbunden zu sein scheint. Ist sie wirklich die „Letzte Tochter“ und dazu bestimmt, die Götter zu stürzen, um die Menschen zu neuem Licht zu führen?
Natürlich bleibt sie nicht lange allein, denn schon bald läuft ihr Herakles; der legendäre Held; über den Weg und sie bekommt die Gelegenheit, sich seiner bunten Truppe anzuschließen, denn ihr neues Ziel ist nun das Kaukasus-Gebirge, um mit Prometheus zu sprechen, der mehr über alles zu wissen scheint.
Dass die Argonauten unter Jason in die gleiche Richtung segeln ist auch noch ein angenehmer Zufall und gibt der Autorin die Gelegenheit, gleich weitere Sagen mit in ihre Geschichte einzuweben. Wer sich also zumindest ein wenig in dieser Mythologie auskennt, wird viele bekannte Namen entdecken.
Eines muss man der Autorin aber lassen, sie bringt die Heldin nicht gleich mit dem Helden zusammen, die kleine Liebesgeschichte ist eher eine feine Dreingabe zu dem Abenteuer, das Danae mehr oder weniger allein bestehen muss.
Diversität wird spielerisch eingebaut und wirkt normal, die junge Frau muss sich immer wieder durch eine Welt kämpfen, die vor allem die Frauen in eine Rolle der Unterwerfung drängt.
Danae macht eine nette Entwicklung durch; von der Tochter, die sich in die Gesellschaft einzufügen versucht und nur wenig rebelliert, zu einer Heldin in eigenem Namen, deren Waffe nicht das Schwert wird, sondern eher ihr Verstand bleibt, da sie in ihre Kräfte noch weiter hineinwachsen muss.
Das Abenteuer steht im Vordergrund, Danae wird ordentlich gebeutelt, und man fiebert gerne mit ihr mit, wenn sie wieder einmal in Schwierigkeiten gerät. Sie mag zwar über besondere Magie gebieten, dann diese aber noch nicht wirklich beherrschen. Und das macht es durchaus spannend und kurzweilig, auch für Genre-Fans, die Action zu schätzen wissen. Da stört es auch nicht, dass Manches etwas moderner wirkt als es sollte und es sich die Autorin gelegentlich einfach macht, auch was die Charaktere angeht. Die Geschichte ist immerhin flott geschrieben und hat keine Längen, so dass das Lesen durchaus Spaß macht.
„Daughter of Chaos - Die Lüge der Götter“ der Auftakt der „The Dark Pantheon“-Trilogie, bietet eine bunte Mischung aus griechischen Mythen, wilder Magie und dramatischen, an die klassischen Sagen angelehnten Abenteuern. Die Liebesgeschichte ist zwar vorhanden, spielt aber eine untergeordnete Rolle, da die Heldin ganz andere Probleme hat und erst einmal an diesen wachsen muss - und das sorgt für viele unterhaltsame Wendungen.