Avatar: Frontiers of Pandora - So‘leks Reise (Comic)

Avatar: Frontiers of Pandora - So‘leks Reise
(Avatar: Frontiers of Pandora, 2023/2024)
Text: Ray Fawkes
Zeichnungen: Gabriel Guzman
Übersetzung: Josy Rother
Panini, 2025, Paperback, 132 Seiten, 17,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Anders als die bisher erschienenen Comics beschäftigt sich der hier vorliegende Band „Avatar: Frontiers of Pandora - So‘leks Reise“ nicht mit Ereignissen und Figuren aus den Filmen von James Cameron, sondern erzählt eine eigenständige Geschichte über eine Figur des Computerspiels, welches ebenfalls zum Franchise gehört.

 

Nach der Schlacht mit den Himmelsmenschen hat So‘lek alles verloren, seine Heimat und seinen Stamm. Alleine zieht er nun durch die Lande und sucht nach einer neuen Aufgabe und Bestimmung, denn tief in seinem Herzen spürt er, dass es nicht nur Rache sein kann und darf.

Er beschreitet den Pfad von Pänuyu, eine Reise, die ihn nicht nur vorbei an den Wunden des Krieges führt, sondern auch zu den Wundern und Geheimnissen Pandoras. Dabei sind es immer wieder andere Na‘vi, die ihm dabei helfen; und er wird auch mit seiner Wut und seinen Ängsten konfrontiert.


Mit So‘lek begegnen die Leser einer Figur aus dem Spiel, die offensichtlich als Führer über Pandora dient und vieles zu erklären, aber auch zu helfen weiß. Seine Vorgeschichte ist eng mit dem ersten Film verbunden, verliert doch auch sein Stamm alles und macht ihn zu einem heimatlosen Wanderer.

So gesehen folgt die Geschichte einem klaren Schema, denn der traumatisierte Na‘vi muss nicht nur lernen, seinen Verlust, seinen Schmerz und die Wut auf die Himmelsmenschen abzulegen, sondern auch die Verbindung zu Pandora wieder neu zu schaffen.

Zusammen mit ihm reist der Leser deshalb über Pandora und lernt weitere Stämme der Ureinwohner kennen, die ihren eigenen Weg haben, sich mit Eywa und ihrer Schöpfung zu verbinden. Er wird so zu mehr als einem einfachen Krieger, vor allem, wenn er aufs Neue mit den Himmelsmenschen konfrontiert wird.

Das macht die Geschichte aus, die sich nahe am Kanon bewegt und auch die Atmosphäre der Filme wiederzugeben weiß. Im Mittelpunkt steht tatsächlich kein Rachefeldzug, sondern die Reise, die neue Facetten der Welt und der Kultur der Ureinwohner enthüllt und deshalb auch ohne große Action spannend bleibt.

„Avatar: Frontiers of Pandora - So‘leks Reise“ mag zwar eine Vorgeschichte zum Computergame erzählen, bietet aber dennoch ein gut verständliches und eigenständiges Abenteuer für alle Leser, die James Camerons Welt und Franchise mögen. Der Comic fügt sich nahtlos in den Kosmos ein und erweitert ihn um interessante Facetten.