Alisha Bell: Die Besserungsanstalt für ungezogene Sklavinnen (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 16. April 2025 11:50

Alisha Bell
Die Besserungsanstalt für ungezogene Sklavinnen
Blue Panther Books, 2024, Taschenbuch, 174 Seiten, 12,90 EUR
Rezension von Irene Salzmann
Saskia lernt in einem BDSM-Club Sir Carlos kennen und geht mit ihm einen Sklaven-Vertrag ein. Das Glück währt jedoch nicht lange, denn sie wird immer nachlässiger und erfüllt die Befehle ihres Herrn nicht mehr mit der erforderlichen Sorgfalt und Hingabe. Schließlich will sie sogar vor Vertragsende verschwinden, doch da stehen zwei Männer vor der Tür und verschleppen sie in „Die Werkstatt für ungehorsame Sklavinnen“.
Emilie plant, ihren Mann anlässlich ihres zehnjährigen Jubiläums mit schicker Wäsche zu überraschen. Entsprechend groß ist die Enttäuschung, dass er nicht nur diesen besonderen Tag vergessen hat, sondern sich von seiner Sekretärin verleugnen lässt, sogar den Anruf abwürgt, mit dem sie ihn überlisten konnte. Die freundliche Verkäuferin, die ihr Handy Emilie geliehen hatte, gibt der Unglücklichen einen Rat, den sie befolgt, um Nigel klarzumachen: „Nun gehorchst du mir“.
Um den Dieb Aidan Moriarty zu überführen und dessen Beute sicherzustellen, setzen die Ermittler ihre attraktiven Undercover-Agentinnen auf ihn an - vergeblich. Erst nachdem sie seinen PC gehackt haben, wird deutlich, dass er einen ganz anderen Typ bevorzugt, woraufhin Neuling Pat, die völlig unerfahren ist, den Job übernehmen soll als „Der weibliche Sexroboter“. Ob das gutgeht?
„Die geile Ärztin und ihre Nachtschwester“ geraten aneinander, weil sich Juliette übergangen fühlt, wenn die Schichten eingeteilt werden, denn ihr bleiben immer die ungeliebten Nachtstunden. Obendrein scheint Dr. Rodriguez sie auf dem Kieker zu haben, weshalb ihr Arbeiten aufgebrummt werden, die gar nicht zu ihren Pflichten gehören. Doch Widerspruch und Verweigerung haben nur noch mehr Repressalien zur Folge. Es dauert eine ganze Weile, bis Juliette begreift, was die Oberärztin von ihr will.
In ihrer 12. Klasse hat Beatrice einen Problemschüler. In allen Fächern bekommt Julien akzeptable Noten, nur in ihrem Unterricht schneidet er schlecht ab und verhält sich außerordentlich bockig. In einem kurzen Gespräch nach der Stunde möchte sie klären, was los ist und ihm Nachhilfe in Deutsch anbieten. Doch „Der heiße Franzose“ überrumpelt Beatrice.
„Die Sexdroge - sie macht wild und willig“ - soll ausgerechnet die graue Maus Susan ausprobieren, die darauf gar keine Lust hat. Die Kollegen lehnen vehement ab und nennen nachvollziehbare Gründe, warum sie als Testperson nicht infrage kommen. Notgedrungen gibt sie nach, nimmt das Mittel und fühlt sich plötzlich wie ein neuer Mensch, und was sie erlebt… Am nächsten Tag erwartet Susan eine große Überraschung, und auch die Kollegen staunen nicht schlecht.
Anwältin Penelope besucht im Gefängnis einen Klienten, der genau ihrem Beuteschema entspricht. Es dauert auch nicht lange, mit ihm einig zu werden. „Hinter Gittern - Bezahl mich mit einem Orgasmus“ zu fordern, ist eine angemessene Gegenleistung für eine gute Verteidigung vor Gericht, findet sie.
Die Protagonistin ist auf der Suche nach einem Job, doch was ihr in dem Club angeboten wird, scheint nicht das Richtige zu sein. Der potentielle Chef schlägt ihr vor, sich die Show vor der Entscheidung anzuschauen. Wider Willen ist sie fasziniert. Obwohl „Gefesselt und geschlagen“ wird, ist unübersehbar, dass die Darsteller einander sehr zugetan sind. Wie gern wäre sie ein Teil dieser Gruppe.
Das Autoren-Duo, das bei Blue Panther Books unter dem Pseudonym Alisha Bell publiziert, hat nach „Die geheime Sex-Loge“, „Die Bestrafung der widerspenstigen Nanny“ und „Eine Sklavin als Geschenk“ mit „Die Besserungsanstalt für ungezogene Sklavinnen“ einen weiteren Kurzgeschichten-Band vorgelegt.
Das Paar bleibt seinem Erfolgsmodell treu: Es gibt eine kleine Handlung mit Überraschungen und einem gewissen Witz, sympathische, eher unkonventionelle Figuren, mit denen sich mancher womöglich identifizieren mag, natürlich softer BDSM-Sex, der nicht zu derb geschildert, wird, dazu ein flotter Schreibstil, der das Publikum mitnimmt. Die grundlegenden Ideen sind nicht neu, aber die Storys in ihrer gelungenen Aufbereitung machen Spaß, sodass man gern zu den Titeln von Alisha Bell greift.