Dark Souls 5: Der Weidenkönig (Comic)

Dark Souls 5
Der Weidenkönig
(Dark Souls: The Age of Fire, 2019)
Text: George Mann
Zeichnungen: Maan House
Übersetzung: Eevie Demirtel
Panini, 2024, Paperback, 112 Seiten, 17,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

„Dark Souls“ ist eine Computerspiel-Reihe des japanischen Entwicklers FromSoftware, die die Geschichte einer Welt erzählt, in der die wenigen Sterblichen im Zeitalter der Flamme alles tun, um die Untoten zurückzutreiben. Um dem Hintergrund mehr Tiefe zu geben, erscheinen auch dann und wann Comics, in denen dazu passende Vorgeschichten oder Mythen erzählt werden, so wie in „Der Weidenkönig“.


König Uthrel sandte einst seinen größten Kämpfer Herad aus, um die Ewige Flamme zu entfachen, doch dieser versagte und starb. Der König nahm sich der Aufgabe selbst an und obsiegte, wurde so zum mächtigen Aschekönig und herrschte lange.

Weil ihn die Macht blind werden ließ, verweigerte er sich viele Jahre später seiner Pflicht, die auch sein Ende bedeutet hätte, und verwandelte sich in den grausamen Weidenkönig. Um ihm und seiner Untoten-Armee Einhalt zu gebieten, kehrt Herad aus der Asche zurück, um ihn aufzuhalten.


Und das ist im Prinzip auch schon die Geschichte, die hier erzählt wird und sich dabei einiger sehr klassischer Motive der Fantasy bedient. Denn es kommt immer wieder vor, dass ein eigentlich edler König durch die Macht verdorben wird und sich dann gegen das Leben wendet. Und natürlich muss es dann einen mutigen Helden geben, der gegen ihn antritt und mit einer Gruppe von Gefährten durch ein von Tod und Fäulnis verdorbenes und zerstörtes Land zieht, um die Welt zu retten. Natürlich müssen sie sich vielen Gefahren stellen und letztendlich für die Sache opfern, damit ihr Anführer dem Feind gegenüberstehen kann.

Das ist durchaus actionreich und spannend erzählt, weil George Mann sein Handwerk versteht. Das Artwork lässt allerdings eher etwas zu wünschen übrig. Es mag zwar durch die Farben ein wenig die düstere Atmosphäre des Spiels einfangen, aber die Figuren sind oft nur Zerrbilder ihrer selbst und wirken wie dahingeworfen, ein Wiedererkennungswert ist durch die oftmals dunklen Bilder nur schwer gegeben.

Alles in allem mögen Fans der Games sicherlich das eine oder andere Detail wiedererkennen, aber Fantasy-Leser abseits hiervon bekommen eher eine sehr klassische und klischeehafte Handlung, die zudem auch nicht ansprechend gezeichnet wurde.

„Dark Souls“ 5, „Der Weidenkönig“, mag zwar den Hintergrund der Computerspiele nett ausbauen, kann aber gerade im künstlerischen Bereich nicht wirklich überzeugen und bietet dann doch eine für den Fantasy-Fan eher durchschnittliche Story, die man in ähnlicher Form schon oft gelesen haben dürfte.