Nina Scheweling: Anatomie einer Verschwörung - Academy of Lies 1 (Buch)

Nina Scheweling
Anatomie einer Verschwörung
Academy of Lies 1
Loewe, 2025, Paperback, 400 Seiten, 16,95 EUR

Rezension von Christel Scheja

Die 1980 in Wuppertal geborene und heute mit ihrer Familie am Kaiserstuhl lebende Nina Scheweling arbeitete viele Jahre als Lektorin und Übersetzerin, ehe sie selbst dazu kam, Romane zu schreiben. Ihr neuestes Buch ist „Anatomie einer Verschwörung“, der Auftakt der Medizinthriller-Reihe „Academy of Lies“.


Quinn weiß, dass ihre Lebenszeit begrenzt ist, weil ihr Spenderherz nicht mehr lange arbeiten wird. Dennoch beginnt sie ein Studium an der renommierten „Schreiber Akademie“, um ihren Körper besser zu verstehen. Doch schon bei der Ankunft stirbt ausgerechnet der Rektor und kurze Zeit später auch noch eine Kommilitonin.

Unter Verdacht gerät ausgerechnet ihr Bruder. Aber genau das schließt die junge Frau aus und macht sich deshalb auf die Suche nach der Wahrheit. Dabei enthüllt sie dunkle Geheimnisse, die auch sie und ihre Familie mehr betreffen als ihr lieb ist und alles in Frage stellen, an das sie bisher glaubte.


Im Prinzip bietet die Autorin ein heute sehr beliebtes Szenario an. Ob nun Universität, College oder Akademie, es läuft mehr oder weniger immer auf das gleiche hinaus: Natürlich gibt es dort Lehrer und Schüler, die dunkle Geheimnisse haben und dies zu verbergen suchen. Und nicht zuletzt ist die Heldin Außenseiterin genug, um sich zum einen nicht in das Schema zu fügen und zum anderen, auch nachzufragen.

Hier kommt auch noch dazu, dass die Uhr tickt, die Heldin nicht einmal mehr weiß, wie lange sie noch hat, nur dass ihre Erkrankung mehr oder weniger tödlich ist. Aus diesem Grund kommt sie auch nicht wirklich fröhlich und entspannt daher, sondern beschäftigt sich immer wieder mit Tod und Sterben. Das hebt sie ein wenig von anderen Figuren ab.

Interessant ist natürlich auch der medizinische Hintergrund. Man merkt, dass die Autorin sauber recherchiert hat und genau weiß, von was sie schreibt, auch wenn sie das Ganze nicht sonderlich vertieft. Stattdessen baut sie ein klassisches Krimi-Szenario auf, mit Morden, die niemand so richtig aufklären möchte, seltsamen Vorkommnissen und einem Motiv, das die Heldin dazu treibt, ihre Nase tiefer in die Geheimnisse zu stecken, die auf der Akademie zum Tragen kommen.

So spitzt sich die Handlung langsam zu, um am Ende mit einem Cliffhanger zu enden. Es bleibt viel offen, denn bisher wurde nur die Oberfläche dessen angekratzt, was wirklich in der Schule abläuft.

Die Figuren sind sauber charakterisiert und ansprechend gestaltet, auch wenn die ganzen Nebencharaktere eher blass bleiben. Auch die Liebe spielt noch keine große Rolle, da die Heldin eigentlich keine Gedanken auf irgendwelche romantischen Gefühle verschwendet. Auch phantastische Elemente fehlen weitestgehend, da die Handlung und der Hintergrund ganz im modernen Szenario bleiben und nur eine Sache andeutet, die wissenschaftlich noch Zukunftsmusik sein dürfte.

„Anatomie einer Verschwörung“ ist der Auftakt zu „Academy of Lies“, einer Medizinthriller-Reihe für junge Erwachsene, die spannende Geheimnisse an einer elitären Privat-Uni zu enthüllen versucht und mit einer recht ungewöhnlichen Heldin aufwartet.