John Constantine - Hellblazer: Tot in Amerika 1 (Comic)

John Constantine - Hellblazer: Tot in Amerika 1
(John Constantine - Hellblazer: Dead in America 1-6, 2024)
Text: Simon Spurrier
Zeichnungen: Aaron Campbell, Kelsey Ramsay u.a.
Übersetzung: Bernd Kronsbein
Panini, 2025, Paperback, 196 Seiten, 27,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Zu den beliebtesten Figuren, die ihren Weg aus dem „Sandman“-Kosmos auch in den normalen Superhelden-Kanon fanden, gehört vermutlich John Constantine. Der Magier und Exorzist mit dem großen Mundwerk, dem zynischen Mindset, der immer mit einem Fuß im Grab stand, ist nun zurück, diesmal buchstäblich dem Grab entstiegen, wie „John Constantine - Hellblazer - Tot in Amerika“ verrät.

 

Das Schicksal meint es nicht gut mit John Constantine, denn er ist nicht mehr als eine wandelnde Leiche, die auch noch Stück für Stück dem Verfall preisgegeben ist. Außerdem musste er zu allem Ärger auch noch aus seiner Heimat fliehen und lebt nun nicht mehr in England, sondern Amerika. Und dort erscheint ihm auch noch der Herr der Träume und hat einen Auftrag für ihn: Er soll er Dream doch einen gestohlenen Beutel mit Traumsand wiederbringen, damit nicht noch mehr Unsinn damit getrieben wird.


Und das ist natürlich eine Aufgabe, die immerhin ein wenig mehr Sinn in sein Un-Leben bringt, das nicht mehr wirklich angenehm ist, da er überall nur Ärger hat und nicht weiß, was er mit sich anfangen soll. Tatsächlich bringt das neuen Auftrieb und auch ein wenig die Hoffnung zurück, dass er vielleicht so auch wieder einmal Death von der Schippe springen kann, die auch noch eine Rechnung mit ihm zu begleichen hat.

Auf seine typische Art und Weise - immer vorlaut und dreist, das Arschloch, das er immer war - macht er sich auf die Suche und zieht durch die Staaten. Zwar bekommt er dabei ein wenig Unterstützung, aber er weiß natürlich auch, dass er sie wie immer nur als Mittel zum Zweck verwenden will und ihnen deshalb auch nicht entgegenkommt.

Die Künstler haben ihren Spaß damit, die Mythologie des „Sandman“-Kosmos in das aktuelle Leben in Amerika einfließen zu lassen und das Ganze auch noch mit einem gehörigen Schuss an Horror zu verbinden.

Letztendlich ist hier auch einmal wieder der Weg das Ziel; es macht einfach Spaß zu sehen, was sich John Constantine diesmal wieder alles einfallen lässt, um mehr herauszubekommen und dabei gleichzeitig seine Umgebung verarscht.

Das Geschehen ist solide gezeichnet und ordentlich umgesetzt, dürfte all die Fans des Magiers ansprechen und mitfiebern lassen.

„John Constantine – Hellblazer: Tot in Amerika“ 1 bietet den Auftakt zu einer neuen Serie um den zynischen Magier und Exorzisten, der wieder einmal einen Auftrag erfüllen darf, der ihn vielleicht retten könnte - aber dabei natürlich nicht aus seiner Rolle kann, weil er nun einmal ein zwielichtiger Gauner ist und bleibt.