Black Bird 7 (Comic)

Kanoko Sakurakouji
Black Bird 7
Aus dem Japanischen von Burkhard Höfler
EMA, 2010, Taschenbuch, 190 Seiten, 6,50 EUR, ISBN 978-3-7704-7320-5

Von Irene Salzmann

Misao Harada ist 16 Jahre alt und geht noch zur Schule – aber sie ist auch die ‚Senka‘, ein Mädchen mit besonderem Blut, das jeder Ayakashi besitzen möchte, weil sie als Ehefrau dem Clan Glück bringt, ihr Fleisch, wenn man es isst, sogar Unsterblichkeit und gewaltige Macht verleiht. Dass sie noch am Leben ist, verdankt sie dem Tengu Kyou Usui, der sie schon seit Jahren liebt und dessen Gefühle sie erwidert.

Aber dem gemeinsamen Glück werden immer wieder Steine in den Weg gelegt: Der Drache Kengamine bietet das gestohlene ‚Senkaroku‘ im Austausch, wenn Kyou mit seiner kranken Schwester schläft und ihr auf diese Weise Misaos heilende Kraft überträgt. Kyou will die Entscheidung Misao überlassen: Fügt er sich, erfahren sie vielleicht, weshalb ihre Liebe ihre gemeinsame Zukunft bedroht; weigert er sich, könnte es zu einem Konflikt mit den mächtigen Drachen kommen. Damit nicht genug, erkrankt Misaos Vater und wird von einem jungen Assistenten nach Hause begleitet, der die Ayakashi sehen kann und das Mädchen beschwört, sich von Kyou zu trennen. Raikou Watanabe hat einen triftigen Grund, diesen Wesen zu misstrauen, und schockiert damit Misao...

In „Black Bird“ 7 wird die Handlung um Misao und Kyou nicht ganz so spannend wie zuletzt fortgesetzt. Die Mangaka lässt nach den jüngsten phantastischen Konflikten wieder mehr Probleme aus dem Alltag einfließen, damit sich die Überraschungsmomente nicht so schnell abnutzen. Infolge ist die Bedrohung durch die Drachen nicht gar so gravierend, wie es den Anschein hatte, und sie geht auch noch Hand in Hand mit dem Valentinstag. Was im Hintergrund lief, erweist sich als eine Alberei, wie man sie nach den dramatischen, mitunter tragischen Geschehnissen nicht erwartet hätte, denn die Auflösung ist wahrlich enttäuschend. Danach haben die Hauptfiguren erst einmal ‚sturmfreie Bude‘, denn Misaos Mutter reist zum erkrankten Vater und ist froh, dass die Tochter einen netten Freund hat, der auf sie achtgibt. Erleben die beiden nun ihr ‚erstes Mal‘? Oder kommt wieder etwas dazwischen? Auf jeden Fall taucht mit Raikou ein neuer Gegenspieler auf, der nach einer mäßig interessanten Handlung kurz vor Schluss wieder für Spannung sorgt.

Es folgt noch eine Side-Story, in der man ein wenig mehr über Zenki, einen von Kyous Gefolgsleuten, erfährt, wenngleich nicht er derjenige ist, der im Mittelpunkt steht.

„Black Bird“ 7 ist ein schwächerer Band, auf den man dennoch nicht wird verzichten wollen, da ein Konflikt aufgelöst und ein neuer eingefädelt wird. Dazwischen herrscht einiger Leerlauf, aber der mag einigen Leserinnen ganz recht sein, nachdem die Handlung zuletzt sehr dramatisch verlief und weder die Tengus noch Misao allzu zimperlich mit ihren Feinden verfuhren. Zwar gibt es diesmal keinen richtigen Cliffhanger, aber die letzten Seiten klingen mit vielen Fragen aus, auf die man gern Antworten hätte.

Leserinnen ab 14 Jahre, die romantische Fantasy und Serien wie „Vampire Knight“, „Between the Worlds“ oder „Fushigi Yuugi“ mögen, werden auch von „Black Bird“ bestens unterhalten.