Sharon Ashwood: Vampirdämmerung – Dark Magic 2 (Buch)

Sharon Ashwood
Vampirdämmerung
Dark Magic 2
(Scorched, 2009)
Aus dem Amerikanischen von Sabine Schilasky
Titelgestaltung von ZERO Werbeagentur unter Verwendung von Motiven von Sywia Makris Photography; FinePic
Knaur, Paperback mit Klappenbroschur, 490 Seiten, 12,99 EUR, ISBN 978-3-426-65244-2

Von Irene Salzmann

Die Dämonin Geneva verwandelte den Polizisten Conall Macmillan durch einen Kuss in Ihresgleichen. Nachdem es der Hexe Holly Carver gelang, Geneva zu töten, wurde ihr Fluch von Mac genommen („Hexenlicht“), aber nicht so ganz ... In der Burg, in der magische Wesen gefangengehalten werden und in die man auch Mac sperrte, entwickeln sich seine dämonischen Kräfte immer weiter, doch scheint er sich unter Kontrolle zu haben, normale Nahrung zu sich nehmen zu können und nicht nach der Lebenskraft von Menschen zu lechzen.

Alessandro Caravelli, ein Vampir und Hollys Gefährte, hat daran seine Zweifel und schickt Mac ein weiteres Mal in die Burg, aus der er gerade hatte fliehen können. Zufällig begegnet Mac in den Gängen der attraktiven Vampirin Constance Moore, die noch nie Blut getrunken hat und darum nicht über die volle Macht ihrer Art verfügt. Comstance will diesen Umstand ändern, denn ihr Ziehsohn Sylvius, ein Inkubus, wurde von den Wächtern entführt, und sie muss stärker werden, um ihn retten zu können. Mac, ein Mensch, kommt ihr darum ganz gelegen, doch sie spürt, dass etwas an ihm anders ist und beißt ihn nicht.

Mac ist fasziniert von Conctance und verliebt sich in sie. Er verspricht ihr sogar, ihr zu helfen und nach Sylvius zu suchen. Dabei sind ihm seine neuen Dämonenkräfte von großem Nutzen, denn es geht nicht nur um Sylvius, sondern auch um das, was er repräsentiert und mit dem die Existenz der Burg eng verknüpft ist. Diese zerfällt immer mehr und scheint zum Grab aller Gefangenen zu werden, wenn es nicht gelingt, den Avatar zurück zu bringen ..

Nach „Hexenlicht“ ist „Vampirdämmerung“ der zweite in sich abgeschlossene Roman von Sharon Ashwood aus ihrer „Dark Magic“-Reihe. In Kürze wird mit „Höllenherz“ der abschließende Band erscheinen. Man kann jedes Buch für sich lesen, da stets andere Protagonisten ein rundes Abenteuer erleben, doch empfiehlt es sich, die chronologische Reihenfolge beizubehalten, da auf zurückliegende Geschehnisse Bezug genommen wird, die Charaktere aus den anderen Teilen involviert sind und ihre weitere Geschichte in einer Nebenhandlung fortgesetzt wird.

Diesmal steht Conall Macmillan im Mittelpunkt der Geschehnisse. Kurzfristig schien er ein ernstzunehmender Rivale für Alessandro Caravelli um Holly Carvers Gunst zu sein, doch der Dämonenfluch, der über ihn kam, zwang ihn auf die Seite der Feinde. Nun ist Mac weitgehend wieder er selbst, doch das Vertrauen seiner früheren Freunde muss er erst wieder erwerben, was alles andere als leicht ist, denn die Burg manipuliert seine dämonische Seite, und selbst Holly weiß kein Gegenmittel. Mac verliebt sich Hals über Kopf in Conctance Moore, und sie erwidert seine Gefühle. Das geht eigentlich viel zu schnell und wirkt mitunter unglaubwürdig, da das Paar selbst in heiklen Situationen mehr als nur flirtet. Damit wird Mac ein simples Motiv gegeben, immer wieder die Burg aufzusuchen, ihre Geheimnisse zu ergründen und nach Sylvius zu suchen, der schließlich eine Schlüsselrolle einnimmt, obwohl er nur wenige Auftritte hat und kaum näher charakterisiert wird. Im Laufe der Handlung entwickeln sich Mac und Conctance weiter, sowohl vom Wesen her als auch in Bezug auf ihre Macht. Gerade Letzteres erweist sich beim Showdown als notwendig, denn sie werden mit Wesen und Problemen konfrontiert, denen man nur mit speziellen Kräften begegnen kann. Alessandro, Holly, ihre Schwester Ashe, eine Vampirjägerin, und einige andere werden ebenfalls in das Chaos hineingezogen, bleiben jedoch Nebenfiguren, die immer dann aushelfen, wenn es notwendig ist.

Mitunter liest sich die Story zu glatt, zu einfach, denn alles klappt wie am Schnürchen, und es gibt keinerlei Längen. Doch genau das macht auch diesen Roman zum Pageturner. Die Geschichte liest sich flüssig, so dass man sie ruckzuck durchhat und danach am liebsten schon den nächsten Band in den Händen halten möchte.

Die Charaktere sind attraktiv und sympathisch und erfüllen ihre Rollen. Ihre Gegenspieler sind geheimnisvoll, fehlgeleitet oder skrupellos und böse. Sie bringen Spannung in die Geschichte, die auch einige heitere Momente kennt und darüber hinaus mit softer Erotik aufgelockert wird.

Sharon Ashwoods „Darc Magic“-Trilogie zählt mit zu den besten Paranormal Romances dank einer spannenden, abwechslungsreichen Handlung, interessanter Protagonisten und einem angenehmen Schreibstil. Da sich die romantischen Verwicklungen in Grenzen halten und die Story nicht überlagern, sind die Titel auch für die Freunde von Horror und Dark Fantasy reizvoll zu lesen.