Jürgen Wollina: Reiseführer Entenhausen – Die schönsten Sehenswürdigkeiten (Buch)

Jürgen Wollina
Reiseführer Entenhausen – Die schönsten Sehenswürdigkeiten
Übersetzung der Texte in den Comic-Panels aus dem Amerikanischen von Dr. Erika Fuchs
Titelgestaltung und Gestaltung des ‚Reiseführers‘ von Wolfgang Berger
Texte des Stadtführers und Planzeichen des Stadtplans von Jürgen Wollina
Gestaltung des Stadtplans von Jürgen Wollina und Wolfgang Berger
Extra: herausnehmbarer Stadtplan von Entenhausen, einseitig bedruckt, ca. 118 cm x 84 cm
Ehapa, 2010, Album, 48 Seiten, 19,95 EUR, ISBN 978-3-7704-3386-5

Von Irene Salzmann

Wo genau wohnen Onkel Donald und seine Neffen? An welchem Ort befindet sich Onkel Dagoberts Geldspeicher? Wie weit ist die Entenhausen von den Rocky Mountains entfernt? Wie viele Flüsse, die durch das Städtchen fließen, münden ins Meer? Auf diese und viele weitere Fragen geben der „Reiseführer Entenhausen“ und die beigefügte, großformatige, faltbare Karte in leuchtenden Farben Auskunft.

Der „Reiseführer“ ist als Softcover-Album erschienen. Jürgen Wollina trug in akribischer Kleinarbeit alle wesentlichen Informationen aus vielen Disney-Comics zusammen, anhand derer er den Plan der Stadt Entenhausen und eine Liste der ‚Sehenswürdigkeiten‘ erstellte. Das war gewiss nicht einfach – im Nachwort verrät Jürgen Wollina, dass er 13 Jahre lang Informationen sammelte, obwohl er sich ‚nur‘ auf die Werke von Carls Barks in der Übersetzungen von Dr. Erika Fuchs konzentrierte –, hat es doch im Laufe der Jahrzehnte auch widersprüchliche Beschreibungen gegeben, Donald ist mehrfach umgezogen und was der Probleme mehr sind.

Trotz alldem ist Jürgen Wollinas arbeitsintensives Vorhaben vortrefflich gelungen, und alle interessierten Disney-Fans können sich nun ein genaues Bild von Entenhausen machen.

Vom Aufbau her folgt der „Reiseführer“ dem Vorbild typischer Ratgeber: Eingangs finden sich allgemeine Informationen zur Anreise, Unterbringung, Klima, Zahlungsmittel, Veranstaltungen und Tabus. Wichtiges steht in farbig unterlegten Kästchen. Einige Abbildungen veranschaulichen die Hinweise. Die folgenden Kapitel beschäftigen sich beispielsweise mit dem Entenhausener Münster, Schloss Schauerstein, dem Emil-Erpel-Geburtshaus, den Zirkussen und dem Sport in Entenhausen und vielem mehr. Es wird auf die eine oder andere Geschichte verwiesen (Quellenangabe in der Fußnote), die an jenem Ort spielte und wo man ihn auf der Landkarte finden kann. Auch hier lassen sich besondere Informationen den farbigen Kästchen entnehmen, und passend ausgewählte Comic-Panels runden ab.

Will man gleich die genannten Sehenswürdigkeiten suchen, empfiehlt es sich, die Karte vorsichtig auf einem Tisch oder dem Fußboden auszubreiten – denn aufgeklappt sie ist wirklich riesig.

Der „Reiseführer Entenhausen“ ist kein Comic in dem Sinne, sondern ein vergnügliches Sekundärwerk, das es jedem Fan ermöglicht, sich ein Bild von Entenhausen zu machen, einmal mit Hilfe des Stadtplans, zum anderen durch die anschaulichen Beschreibungen im Buch. Regelmäßig Leser erleben dank der Comic-Panels und Quellen-Angaben gewiss so manchen Aha-Effekt.

Jürgen Wollina hatte eine tolle Idee, die er großartig umgesetzt hat. Heraus kam ein schmucker Band, der grandiosen Spaß weniger für Jung, aber umso mehr für Alt bietet.