Splitter der Liebe 2 (Comic)

Duo Brand
Splitter der Liebe 2
(Honokana koi no danpen wo, 2006)
Aus dem Japanischen von Renata Lucic
Titelillustration und Zeichnungen von Duo Brand
Tokyopop, 2010, Taschenbuch, 196 Seiten, 6,95 EUR, ISBN 978-3-86719-967-4

Von Christel Scheja

Duo Brand machte sich in seiner Heimat im Genre der Boys Love erst mit Yaoi-Dojinshi einen Namen. Die Fantasyserie „Splitter der Liebe“ ist ihre erste professionelle und eigenständige Publikation zu diesem Thema. Im Mittelpunkt der Reihe stehen magische Schwerter und die Priester der Schreine, in denen sie aufbewahrt werden. In mehr oder minder phantastischen Kurzgeschichten dreht es sich dabei um die Irrungen und Wirrungen der Gefühle, die das Beisammensein der Gefährten so mit sich bringt.

In der ersten Geschichte geht es diesmal um die magischen Schwerter Mikoto und Shio. Ersterer ist ungestüm, kriegerisch und wild. Diese Fähigkeiten braucht er auch, um Rachegeister auszutreiben, die ernsthafte Gegner sind. Eines Tages aber lernt er Shio kennen, der ebenfalls eines der Schwerter zu sein scheint und ist gleich von dessen sanftmütigem Charakter fasziniert. Doch die zarten Bande der Liebe werden schon bald von bösen Gerüchten in Gefahr gebracht. Böse Zungen behaupten nämlich, dass Shio ein Feind sein könnte und sein Verhalten nur Täuschung ist.

In der zweiten Geschichten kommt Kikyo, der Schöpfer der Schwerter und Begründer der Tradition ins Spiel, denn er entwickelt verbotene Gefühle zum Schwert Kazuto. Gelingt es ihm, einen Weg zu finden Liebe und Pflicht miteinander zu verbinden, oder muss er für sein Verlangen einen hohen Preis zahlen.

Wie schon im erste Band, so spielen auch im zweiten die Beziehungen der Helden und nicht der phantastische Hintergrund der Geschichte die Hauptrolle – diesmal sogar noch stärker, denn die wenigen Intrigen und Gefahren, die dem Glück und der Leidenschaft der Helden im Weg stehen, bleiben sehr schwammig und spielen für die Handlung eine eher untergeordnete Rolle – da in erster Linie die Gefühle und Gedanken der Figuren in Szene gesetzt werden. Das könnte den ein oder anderen enttäuschen, der noch vom ersten Band sehr angetan war und doch ein wenig mehr Abenteuer erwartet hat als er nun in den beiden Kurzgeschichten geboten bekommt.

Die Zeichnungen sind natürlich wiederum sehr dynamisch und zeigen ansprechende Männer von zarten Bishonen bis zu etwas muskulöseren Biseinen.

Alles in alle spricht der zweite Band von „Splitter der Liebe“ vor allem die Leserinnen an, die in erster Linie Beziehungsgeschichten zwischen erwachsenen Männern mögen, bei denen ein Hauch von Abenteuer mitspielt. Fantasy-Fans kommen leider zu kurz.