Ashley Shuttleworth: A Dark and Hollow Star - Nichts ist gefährlicher als ein Märchen (Buch)

Ashley Shuttleworth
A Dark and Hollow Star - Nichts ist gefährlicher als ein Märchen
(A Dark and Hollow Star, 2021)
Übersetzung: Katarina Rinas
Titelbild: Christophe Young
Cross Cult, 2023, Paperback, 672 Seiten, 18,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Ashley Shuttleworth ist eine kanadische Schriftstellerin mit einem Abschluss in Englischer Literatur, die schon eine ganze Weile Young-Adult-Romane verfasst und nun auch tiefer in die Phantastische Literatur eintaucht. Ihr Urban-Fantasy-Roman „A Dark and Hollow Star - Nichts ist gefährlicher als ein Märchen“ ist Auftakt zu einer Trilogie.


Vor vielen Jahrhunderten verpflichteten sich die acht Feenhöfe, mit den Menschen zusammen zu existieren und diesen nicht mehr zu schaden, und zwar weltweit. Allerdings erschüttern seit einiger Zeit grausame Ritualmorde den Frieden. Ziel des oder der unbekannten Täter sind „Eisengeborene“, Menschen die auch Feenblut in sich tragen.

Vier junge Leute, die alle mehr oder weniger zwischen den Welten stehen, sind nun dazu ausersehen, die Schuldigen zu finden und das Unheil aufzuhalten - unter ihnen Arlo, die selbst leicht zu einem Opfer werden könnte. Dann die stürmische Furie Nausicäa und nicht zuletzt auch ein pflichtbewusster Elfenprinz und sein treuer Freund und Wächter.


Grob gesehen ist die Geschichte natürlich klassisch. Eine Heldenreise, wie sie im Buche steht - aber wie man sich denken kann, bildet sie nur das Gerüst für die Themen, die viele Young-Adult-Romane antreibt. Es geht wie immer auch um das Erwachsenwerden und Selbstbehauptung, etwas, was der zwischen den Völkern stehenden Arlo natürlich nicht gerade leicht gemacht wird, sieht ihre Familie sie durch ihren sterblichen Vater doch mehr oder weniger als Schandfleck an. Und auch die anderen haben mit den Vorurteilen und Erwartungen zu kämpfen, die man von außen her an sie stellt, das bekommen auch Aurelian und sein elfischer Schützling Vehan zu spüren.

Das Ganze wird flott erzählt und unterhaltsam in Szene gesetzt, richtet sich durch die Konflikte, die vor allem Arlo ausfechten muss, bewusst an ein jüngeres Publikum, das das alles nachvollziehen kann. Dazu kommen ein paar Intrigen im Hintergrund, die die Weichen für kommende Ereignisse stellen und enger mit den scheinbar willkürlichen Morden zu tun haben, als man denkt.

Natürlich steckt Arlo ihre Nase in die Ermittlungen, immerhin könnte sie auch persönlich davon betroffen sein, und stößt dabei immer wieder an Grenzen, die aber auch für entsprechende Spannung sorgen. Denn insgesamt hapert es gerade in den ersten zwei Dritteln des Romans genau damit, da die Autorin sich vielleicht etwas zu viel Zeit nimmt, den Hintergrund und die Figuren mitsamt Umfeld vorzustellen. Letztendlich endet das in sehr viel familiärem Geplänkel und sorgt dafür, dass die Handlung immer wieder auf der Stelle tritt. Erst zum Ende hin zieht das Tempo wieder an.

Positiv anzumerken ist immerhin, dass keine Romanze dazwischenfunkt, die Figuren sind zu sehr mit sich und ihren Problemen beschäftigt, um allzu sehr an irgendwelche und dann auch noch leidenschaftlichen Gefühle zu denken.

„A Dark and Hollow Star - Nichts ist gefährlicher als ein Märchen“ ist eine Mischung aus Urban Fantasy und New Adult, die zwar einige nette Ideen bietet und eine durchaus interessante Handlung entwickelt, aber leider auch viel zu lange braucht, um wirklich in die Gänge zu kommen. Man muss schon interfamiliäres Geplänkel mögen, um die Längen zu übersehen, die leider dadurch auch entstehen. Wer mehr Action und Spannung mag wird vermutlich enttäuscht, weil sich das Buch zu sehr zieht.