Jennifer Benkau: Wer das Schicksal zeichnet - The Lost Crown 2 (Buch)

Jennifer Benkau
Wer das Schicksal zeichnet
The Lost Crown 2
Ravensburger, 2023, Hardcover, 544 Seiten, 19,99 EUR

Rezension von Christel Scheja

„The Lost Crown“, die neue Saga von Jennifer Benkau, ist wie ihre beiden anderen Zweiteiler „One True Queen“ und „Das Reich der Schatten“ vor dem gleichen Hintergrund, aber in einem anderen Land angesiedelt. So gibt es wenig bis keine Hinweise auf die früheren Geschichten, aber für altgediente Fans sicherlich ein paar Kleinigkeiten zu entdecken. „Wer das Schicksal zeichnet“ schließt die Geschichte nun ab.

 

Kaya, die ihre Herkunft bisher nicht kannte, wurde von Mirulay aus ihrem normalen Leben gerissen und muss nun mit den Enthüllungen fertigwerden, die sie durch den Anführer der Rebellen erlebt. Inzwischen hält sie ihn nicht mehr für ihren Feind, dafür scheint Nevan, der Freund aus Kindertagen, Einiges vor ihr verborgen zu haben.

Wie dem auch sei, mit Freunden versuchen sie nun in die Hauptstadt und das Schloss zu gelangen, um die Krone an sich zu bringen. Kaya soll sie stehlen, immerhin könnte sie die wahre Erbin des Landes sein. Aber ihr Feind Azjan, der grausame Ursupator, ist nicht nur mächtig, sondern auch verschlagen und weiß mehr als alle ahnen.


Es scheint ein Erfolgsrezept zu sein, junge Frauen auf eine Heldenreise zu schicken, in der sie nicht nur mehr über sich selbst erfahren, sondern auch die Liebe finden. Jennifer Benkau folgt der Formel - wenn auch nicht so, wie alle erwarten.

Der erste Band hatte immerhin die Weichen gestellt, denn Kaya könnte tatsächlich die Auserwählte sein, die den falschen Herrscher endlich stürzt und mit der Macht der Krone eine Verbindung zum Land eingeht.

Aber so einfach ist es nicht unbedingt, denn ein herber Rückschlag mischt die Karten im Verlauf des Bandes noch einmal neu.

Feinfühlig, mehr auf die Figuren als die Action konzentriert, setzt die Autorin ihre Geschichte in Szene und achtet dabei auf viele Dinge, die sonst nicht so eine Rolle spielen; die kleinen Entwicklungen im Alltag, die Gedanken und Gefühle der facettenreichen Charaktere, die eben auch ihre Macken und Schwächen haben.

Am Ende erfüllt sie natürlich die Erwartungen der meisten Leser, was die romantische Seite angeht. Das Abenteuer selbst behandelt zwar epische Themen - es geht um nicht weniger als die Rettung und Heilung eines Landes, die nur durch Magie geschehen kann -, aber auch hier wird Gewalt und Kampf nur dann eingesetzt, wenn es nötig ist, die Spannung bezieht das Buch eher durch die intrigenreichen Konflikte, auch zwischen der Heldin und ihren Freunden, und weniger aus Action. Denn immerhin trägt Kaya als „Erwählte“ das Geschehen nicht allein, auch ihre Begleiter haben wichtige Aufgaben zu erfüllen.

„Wer das Schicksal zeichnet“, der abschließende Band von „The Lost Crown“, dürfte daher wie seine Vorgänger vor allem Leserinnen ab vierzehn Jahren ansprechen, die eine gefühlvolle Romantasy schätzen, in der sie aber auch während des Abenteuers mit den Figuren lachen und lieben, aber auch leiden und bangen können.