Sandman - Albtraumland 1: Der Lächelnde Mann (Comic)

Sandman - Albtraumland 1
Der Lächelnde Mann
(Sandman Universe: Nightmare Country 1-6)
Text: James Tynion IV
Zeichnungen: Lisandro Estherren, Yannick Paquette u.a.
Übersetzung: Frank Rehfeld
Panini, 2023, Paperback, 164 Seiten, 19,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Mit der „Sandman“-Saga schufen Neil Gaiman und verschiedene Künstler einen Klassiker, der bis heute nachwirkt und ein spannendes Universum hinterlassen hat, und in dem heute noch Geschichten erzählt werden dürfen. So wie auch die hier vorliegende Geschichte. „Der Lächelnde Mann“ ist der Auftakt zu „Sandman - Albtraumland“.

 

Einst war er selbst ein Monster und das Idol vieler Serienkiller, denn er labte sich am Leid von Menschen, die er qualvoll umbrachte. Doch dann brachte der Herr der Träume den Korinther selbst zur Strecke. Inzwischen ist er wieder da und scheint geläutert, denn nun verlässt er das Traumreich, um anderen entflohenen Albträumen nachzustellen. Ein Schlüssel dazu scheint die junge New Yorker Künstlerin Madison Flynn zu sein, die von einem lächelnden Mann verfolgt wird. Und auch Mr. Agony und Mr. Ecstasy treiben ihr schauriges Unwesen.


Man merkt schon, dass sich James Tynion IV eine eher düstere Geschichte ausgedacht hat, weil das „Sandman“-Universum immer die düsteren Seiten menschlicher Vorstellungskraft in Szene gesetzt hat.

Die Serie lässt sich Zeit, die handelnden Figuren einzuführen und vorzustellen, zumal ja gerade der Korinther eine ganz andere Rolle einnehmen darf als in der klassischen Serie. Er gehört jetzt zu denen, die die Menschen vor noch viel schlimmeren Monstern zu schützen versuchen, auch wenn der Sarkasmus auch weiter in seinen Aussagen mitschwingt.

Fans bitterbösen Humors kommen zu ihrem Recht, denn gerade Mr. Agony und Mr. Ecstasy zeigen, was sie können, während der Lächelnde Mann eher der große Unbekannte bleibt, der nur durch seine Präsenz gruselig wirkt.

Die Handlung schreitet langsam voran, stellt eine junge New Yorkerin in den Mittelpunkt, die mehr über das herauszufinden versucht, was sie verfolgt und letztendlich auch auf eine düstere Weise quält. Allerdings glauben ihr die Menschen kaum, wie so oft in diesen Geschichten.

Alles in allem schafft es der Autor mit den Künstlern schon an die alte Serie anzuknüpfen, auch wenn die Handlung erst einmal simpler und weitaus drastischer in seinem Horror erscheint als die Geschichten von Neil Gaiman. Aber es werden genügend Fragen eingebaut, die Lust darauf machen, mehr zu erfahren und dadurch weiter lesen zu wollen.

„Sandman - Albtraumland“ 1, „Der Lächelnde Mann“, ist durchaus einen Blick wert, denn die Serie benutzt nicht nur die Figuren aus der klassischen Serie, sondern versucht auch atmosphärisch an diese anzuschließen. Mit viel Horror garniert endet dieser Teil an einem Punkt, an dem man neugierig auf das Kommende ist.