Invincible 11 (Comic)

Invincible 11
Text: Robert Kirkman
Zeichnungen: Ryan Ottley, Cliff Rathburn
Übersetzung: Frank Neubauer
Cross Cult, 2023, Paperback, 312 Seiten, 30,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Wer glaubte, dass Mark Grayson mit seiner kleinen Familie nun in Frieden leben kann, der wird in diesem Band von „Invincible“ überrascht, denn die Künstler fahren noch einmal Einiges auf, um den Helden vor neue und unerwartete Herausforderungen zu stellen.


Mark hat sich mit Eve und Terra auf einen anderen Planeten zurückgezogen, um nicht ständig im Einsatz sein zu müssen. Hier hofft er, ein friedliches Leben als Familienvater führen zu können - aber das ist eine Illusion. Nach einigen zaghaften Versuchen als Privatmann muss er doch wieder ran... und einer der Aufträge verändert alles.

Durch einen ungewollten Zeitsprung bekommt er nicht nur privat massive Schwierigkeiten und muss erkennen, dass sich sowohl auf der Erde als auch im Weltraum die Dinge zum Schlechten gewendet haben und von ihm alles fordern könnten, auch Thragg holt doch zu einem mehr als brutalen Gegenschlag aus.


Eigentlich hätte die Geschichte in Frieden und Harmonie enden können, aber natürlich deutete sich schon im letzten Band an, dass der Kampf noch lange nicht vorbei ist - auch wenn Mark und Eve sich erst einmal an einen friedlicheren Ort zurückziehen. Sie versuchen, einfach Eltern für ihre kleine Tochter Terra zu sein.

Aber natürlich setzen sich die Entwicklungen im All unangenehm fort. Während Robot auf der Erde zwar Frieden schafft, aber auch die Freiheit der Menschen beschneidet und jeden Widerstand im Keim erstickt, geht Thragg tief im All seinen eigenen Plänen nach und erschafft sich eine eigene Armee. Dabei nimmt er sich ein Beispiel an jemand anderem und sucht im Geheimen Verbündete, die bereit sind, so zu denken wie er.

Aber schon bald werden durch einen kleinen Vorfall, der besonders fatal für Mark ist, die Karten neu gemischt, was Einiges an Spannung bringt, denn die Welt scheint für den Helden gleich in mehrfacher Hinsicht zusammenzubrechen und macht ihm eines klar: Der Kampf ist noch lange nicht zu Ende, sondern flammt aufs Neue auf.

Alles in allem waren einige, wenn auch nicht alle Entwicklungen vorherzusehen und gerade der Zeitsprung sorgt dafür, dass das eine oder andere forciert wird und so das Drama steigt. Wieder zeigt sich, dass die Helden dieser Welt alles andere als perfekt sind und die Hauptfiguren ihre Schwächen haben, wenngleich sie jetzt das Beste daraus machen.

Wie immer ist das mit sehr viel Leidenschaft und Erzählfreude umgesetzt und bewegt sich erfrischend abseits vom üblichen Superhelden-Gehabe, was wohl vor allem Kirkman zu verdanken ist. Denn so manches Klischee wird auch diesmal wieder auf die Schippe genommen, was zusätzlichen Lesespaß bringt.

„Invincible“ kann auch in diesem Band wieder überraschen, denn auch wenn die Geschichte zunächst auszuklingen scheint, so gibt es doch auch weiterhin Entwicklungen, die deutlich machen, dass der wahre Showdown erst noch kommt - und dabei längst nicht sicher ist, wie der Held und seine Familie und Freunde aus der Sache herauskommen.. was die Spannung deutlich hoch hält.