Grimms Märchen 10 (Hörspiel)

Grimms Märchen 10
Brüderchen und Schwesterchen - Der Hase und der Igel - Der Teufel und seine Großmutter
Gebrüder Grimm & Marc Gruppe
Sprecher: Peter Weis, Reinhilt Schneider, Jan Makino u.a.
Titelbild: Ertugrul Edirne
Titania Medien, 2022, 1 CD, ca. 59 Minuten, ca. 10,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Weiter geht es mit „Grimms Märchen“ von Titania Medien in ansprechenden Hörspielen. Allerdings sind die Inhalte der Geschichten nur leicht modernisiert und daher ein wenig anders, als man sie in modernen Bearbeitungen kennt, da sie den ursprünglichen Texten folgen.

 

Brüderchen und Schwesterchen werden von ihrer Stiefmutter in den Wald vertrieben und verflucht, so dass sich der Junge in einen Rehbock verwandelt und schon bald gejagt werden wird.
Der Hase und der Igel verabreden sich zu einem Wettrennen, doch einer von ihnen spielt falsch.
Und nicht zuletzt entscheiden der Teufel und seine Großmutter über das Schicksal übermütiger Soldaten.


Auch diese Geschichten gehören nicht unbedingt zu den Erzählungen, die jedes Kind kennt, sie sind allerdings auch nicht so unbekannt, wie man denken mag. Denn das eine oder andere Motiv wird auch heute gerne verwendet. Wenn auch nicht in der Form, die man erwartet, denn das Wettrennen zwischen Hase und Igel endet tödlicher als in modernen Versionen üblich und auch die Strafe der bösen Stiefmutter in der ersten Geschichte ist nicht ohne. Es ist bemerkenswert, dass die Folgen und Strafen nur lakonisch erwähnt, aber letztendlich nicht besonders hervorgehoben werden. Dennoch werden sie erwähnt, was schon allerhand ist.

Wie immer sind die Sprecher in Spiellaune und fangen die märchenhafte Stimmung gekonnt ein, was auch daran liegt, dass sie ein altertümliches Vokabular benutzen und einen anderen Tonfall, als der Hörer im modernen Alltag gewohnt ist. Die Geschichten wirken damit wie aus einer anderen Zeit, verstärkt wird das Ganze durch Soundeffekte und Musik.

Wieder einmal ist die Adaption sehr sorgfältig und sauber, gerade ältere Zuhörer werden sich dadurch an die Versionen erinnern, die sie selbst teilweise noch vor vierzig bis fünfzig Jahren gelesen oder erzählt bekommen haben.

„Grimms Märchen“ von Titania Medien weckt auch in der zehnten Sammlung nostalgische Gefühle, was nicht nur an der Präsentation mit altertümlicher Sprache liegt, sondern auch an der bewussten Entscheidung, die Geschichten mit all den grausamen Wendungen und Abschlüssen zu präsentieren, die heute gerne weggelassen werden.