Arkham Horror 3: Der Kult der Spinnenkönigin, S. A. Sidor (Buch)

Arkham Horror 3

Der Kult der Spinnenkönigin

S. A. Sidor

(Arkham Horror: Cult of the Spider Queen, 2021)

Übersetzung: Bernd Perplies

Titelbild: Daniel Strange

Cross Cult, 2022, Paperback, 412 Seiten, 16,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

„Der Kult der Spinnenkönigin“ ist ein neuer Roman zum Brettspiel „Arkham Horror“, das im Kosmos von H. P. Lovecraft angesiedelt ist. Anders als die bereits bei Cross Cult erschienen Titel, verlässt das Buch aber die bekannten Gefilde Neuenglands und taucht tief in den südamerikanischen Dschungel ein.

 

Andy van Nortwick ist als findiger Reporter des „Arkham Advertiser“ immer auf der Suche nach besonderen Geschichten. Und die scheint er zu bekommen, als ihn mit der Post eine ganz besondere Filmrolle erreicht. Ganz offensichtlich hat ihm die vor einem Jahr verschwundene Schauspielerin und Filmregisseurin zukommen lassen. Das Material auf dem Zelluloid ist hoch brisant. So trommelt Andy eine Gruppe von Forschern und Abenteurern für eine Rettungsmission zusammen, um den Spuren Brions zu folgen und vielleicht sogar die Geheimnisse um die Legende der Spinnenkönigin aufzudecken.


Auch das gehört mit zum Mythos: die geheimnisvollen Welten jenseits des den Helden vertrauten, westlichen Kosmos, die der Anlass für Expeditionen in exotische Länder sind. Und gerade in den 20er Jahren war der Amazonas-Dschungel noch nicht so erforscht, wie es einige gerne gehabt hätten und bot Raum für viele Spekulationen. Warum dort also nicht einen düsteren Kult um eine finstere und menschenfressende Spinnenkönigin ansiedeln, die natürlich auch vor westlichen Eroberern nicht halt macht? Und wie man sich denken kann wird die Arroganz der Amerikaner schon bald erschüttert, müssen sie erkennen, dass sie mit ihrem Denken nicht weiter kommen.

Die Geschichte verläuft klassisch, überraschend dabei ist die Präsenz und Bedeutung einiger weiblicher Charaktere, die nicht nur schmückendes Beiwerk für die Männer sind und schon gar nicht gerettet werden müssen. Alles in allem liest sich der Roman sehr flüssig, es kommen keine Längen auf. Allerdings werden erfahrene Leser auch immer wieder erahnen können, wie sich alles weiter entwickelt und nur selten wirklich überrascht werden. Auch das Ende ist eher klassisch.

Alles in allem ist „Der Kult der Spinnenkönigin“ ein unterhaltsamer und kurzweiliger Roman, der gut zu „Arkham Horror“ passt, aber letztendlich noch nur die Erwartungen erfüllt und nicht wirklich lange im Gedächtnis bleibt, da der Ablauf der Geschichte zu vorhersehbar ist.