König Conan (Comic)

König Conan
(King Conan 1-6, 2021/2022)
Text: Jason Aaron
Zeichnungen Mahmud Asrar
Übersetzung: Brend Kronsbein
Panini, 2022, Paperback, 156 Seiten, 19,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

In den letzten Jahren hat Marvel die Comics um den Barbaren aus dem hyborischen Zeitalter wieder aufleben lassen und den Cimmerier mittels Zeitreise sogar in seine „Savage Avengers“ integriert. Aber die Mini-Serie „King Conan“ bleibt dem Original recht nahe und wendet sich einer Epoche zu, die nur selten behandelt wird.

 

Nach Jahren des Abenteuers hat auch Conan Wurzeln geschlagen und sitzt lange Zeit unangefochten auf dem Thron von Aquilonia. Aber nun spürt der alternde Barbar, dass seine Zeit gekommen ist, denn sein Sohn Conn ist im richtigen Alter. Vielleicht ist es für ihn daher auch eine Erlösung, als er nach einem Schiffbruch auf einer einsamen Insel strandet. Dort ist er allerdings nicht allein, denn ein alter Erzfeind, den es ebenfalls an diese Gestade verschlagen hat, stellt sich ihm gleich zum Kampf. Toth-Amon will endlich grausame Rache nehmen.


Letztendlich fällt die Geschichte auch wieder in das Schema zurück, das man bereits aus den anderen Comics kennt: Die alten Feinde gönnen sich nicht einmal hier ihren Frieden und schlagen über kurz oder lang ordentlich aufeinander ein, auch wenn man ihnen das Alter anmerkt.

Interessanter an der ganzen Handlung sind eigentlich die Rückblenden, die erzählen, wie und warum Conan eigentlich auf der Insel gelandet ist und was zu seiner Reise geführt hat.

Und auch das ist typisch, merkt der alte Wolf doch, dass ihn das Joch ein König zu sein, niederdrückt. Natürlich geht es auch an seine Ehre, den Thron einfach seinem Sohn zu überlassen, den er selbst ausgebildet hat, aber er sinnt auch nicht auf Rache, sonder geht seinen Weg.

Es ist schon interessant, den älteren Conan zu sehen, der ein wenig zynisch und müde geworden ist, manchmal auch schwach zu sein scheint, dann aber wieder das Feuer entwickelt, um zuzuschlagen. Alles in allem entsteht so eine solide Geschichte mit ein paar interessanten Einblicken in seine jüngere Vergangenheit, die sich aber auch gelungen in den hyborischen Kosmos einfügen.Und die Action kommt auch nicht zu kurz.

„König Conan“ bietet natürlich auch erst einmal vor allem actionreiche Heroic Fantasy, bei der es gegen einen Erzfeind gut zur Sache geht, aber auch ein paar nette Einblicke in die letzten Jahre des alternden Barbaren und seiner Regentschaft über Aquilonia, ebenso wie die Beziehung zu seinem Sohn.