Joe Hill: Ein Kühlschrank voller Köpfe (Comic)

Joe Hill: Ein Kühlschrank voller Köpfe
(Refridgerator full of Heads 1-6, 2021/2022)
Text: Joe Hill, Rio Youers
Zeichnungen: Tom Fowler
Übersetzung: Bernd Kronsbein
Panini, 2022, Paperback, 184 Seiten, 19,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Die Idee zu „Ein Kühlschrank voller KöpfeE stammt tatsächlich von Joe Hill, wurde aber von Rio Youers und Tom Fowler in eine Graphic Novel umgesetzt. Gleichzeitig schließt man an die Ereignisse von „Ein Korb voller Köpfe“ an - die Geschichte ist aber weitestgehend auch ohne Vorkenntnisse verständlich.


Arlene und Calvin erscheinen wie ein ganz normales Ehepaar, sie haben aber eine Mission - sind sie doch auf der Suche nach einigen Wikinger-Artefakten, die schon einmal gehörig für Ärger sorgten - vor allem eine ganz bestimmte Axt, hinter der auch eine Rocker-Gang her ist. Denn Menschen, die mit der Waffe enthauptet werden, sterben nicht: ihre Köpfe leben weiter. Als die beiden in Bedrängnis geraten zeigt sich schon bald, dass die magische Axt das Einzige ist, was ihr Überleben sichern kann... denn nun werden sie gejagt.

 

Man merkt schon ein wenig, dass die Geschichte eine Fortsetzung ist, denn Ereignisse und Figuren aus dem dem Vorgängerband haben einen interessanten Auftritt und machen zusätzliche Ärger. Immerhin wird dies aber auch ausreichend erklärt, so dass man nicht viel verpasst hat.

Die Geschichte selbst glänzt durch anarchistischen Horror, denn es wird mit einem Augenzwinkern gemetzelt: Die Lust am Köpfe abhacken und spritzenden Blut ist tatsächlich Programm. Dabei sind die Momente so übertriegen dargestellt, dass man aus dem Schmunzeln nicht heraus kommt, selbst wenn die abgeschlagenen Köpfe ihre Verwunderung und ihren Frust kundtun.

Natürlich darf man bei der Splatter-Orgie nicht allzu zart besaitet sein - die Geschichte wird aber so herrlich übertrieben erzählt. Action und Horror sind manchmal so klischeehaft, dass man das Ganze nicht wirklich ernstnehmen kann.

Gute Unterhaltung ist bei „Ein Kühlschrank voller Köpfe“ Programm, wenn man sich auf die herrlich trashige Splatter-Geschichte einlassen kann und sie kein Stück ernstnehmen möchte. Denn hier geht es ordentlich rund - aber immer mit einem bitterbösen Augenzwinkern garniert.