Watch Dogs - Aiden Pearce: Sternenbanner, Sean Grigsby & Steward Hotston (Buch)

Watch Dogs - Aiden Pearce: Sternenbanner
Sean Grigsby & Steward Hotston
(Watch Dogs: Stars & Stripes, 2022)
Übersetzung: Helga Parmiter
Titelbild: Martin M. Barbudo
Cross Cult, 2022, Taschenbuch, 348 Seiten, 15,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

„Watch Dogs“ ist ein Konsolenspiel von Ubisoft, das in einer nicht näher definierten Zukunft spielt, die unserer nur wenige Jahre voraus ist, auch bezüglich der Technik. Vorherrschend ist aber eine gewisse Cyberpunk-Atmosphäre. Der hier vorliegende Roman „Sternenbanner schließt wohl an „Watchdogs 2“ an, in dem Aiden Pearce auch schon eine Rolle spielte.


Aiden ist älter und weiser geworden, aber er lebt immer noch gefährlich, denn er verdient seinen Lebensunterhalt auch weiterhin mit dem Hacken von Systemen und bewegt sich dabei immer noch im Zwielicht. Dann wird er für einen Job angeheuert, der ihn nicht nur wieder zurück nach Amerika bringt, einem Land, in dem ihn viele tot sehen möchten, sondern auch mit Jordi zusammen, jemandem, den er in unguter Erinnerung hat. Aber der Verdienst ist zu lukrativ, denn es geht darum, transhumane Technik aufzuspüren, bevor sie in die falschen Hände gerät. Und das könnte bei den Zuständen in den USA schneller passieren, als gedacht.

 

Ob und wie sehr der Roman die Welt des Spiels widerspiegelt, werden wohl passionierte Spieler am besten entscheiden können. Sicherlich werden die Autoren darauf achten, dass die Atmosphäre stimmt, es entsprechende Anspielungen auf In-Game-Mechanismen, Figuren und Ereignisse gibt. Und sicherlich werden viele auch erfreut darüber sein, eine der beliebtesten Figuren wiederzusehen.

Aber die Geschichte ist auch lesbar, wenn man keine entsprechenden Vorkenntnisse hat, denn die Handlung selbst ist in sich geschlossen und bietet genügend Wendungen, die die Spannung von Anfang bis Ende bewahren.

Die Figuren haben ein gewisses Profil, wenngleich sie auch nicht die Tiefe erreichen, die man von freien Geschichten her kennt, aber sie wecken die passenden Sympathien und Antipathien, zugleich wird auch auf aktuelle Ereignisse und Entwicklungen der letzten Jahre angespielt, wie etwa das Erstarken rechter Gruppen.

Der Anteil der Science Fiction ist eher gering, spiegelt sich mehr oder weniger nur in der Technik wider, um die es geht. Daher ist die Geschichte durchaus auch für die ansprechend, die eher Thriller mögen und mit phantastischen Inhalten weniger am Hut haben wollen.

„Watchdogs - Aiden Pearce: Sternenbanner“ ist ein grundsolider Action-Thriller, der immerhin nicht nur Fans sondern auch die Leser unterhalten kann, die das Spiel nicht kennen. Der Hintergrund und die Spannung funktionieren nämlich auch ohne Vorkenntnisse.