Rob Jones: Der Fluch der Medusa - Joe Hawke 4 (Buch)

Rob Jones
Der Fluch der Medusa
Joe Hawke 4
(The Curse of Medusa, 2018)
Übersetzung: Madeleine Seither
Titelbild: Michael Schubert
Luzifer, 2022, Taschenbuch, 298 Seiten, 13,95 EUR

Rezension von Carsten Kuhr

Ex-Special-Forces-Kämpfer Joe Hawke hat ja gerade in der letzten Zeit so Einiges erlebt, das ein Weltbild komplett auf den Kopf gestellt hat. Die alten Götter sind real, es gibt Menschen, die nicht altern, Geheimnisse wohin das kundige Auge auch blickt. Mittendrin dabei immer ECHO, eine private Geheimorganisation mit Sitz auf der paradiesischen Insel Elysium, die Joe, nachdem er seine Integrität und Befähigung mehr als nachgewiesen hat, das Angebot macht, in ihre Reihen aufgenommen zu werden.

Dumm dabei nur, dass das Emotionale in Person der ECHO-Agentin Lea, in die er über beiden Ohren verliebt ist, die Sachlage verkompliziert. Dass sie ihm von ECHO nichts erzählt hat, nimmt er ihr mehr als übel. Deshalb hat er sich mit der Tochter des US-Verteidigungsministers und des alten Mannes höchstselbst in ein abgelegenes Cottage zurückgezogen um auszuspannen und zu sich selbst zu finden.

Dass der Präsident entführt, seine Stellvertreter ermordet und eine Marionette im Oval Office installiert wird merken sie früh genug, als auch ihnen die Kugeln nur so um die Ohren fliegen.

Ein Terrorist will Rache üben. Der Sohn einer hingerichteten deutschen Spionin will die mächtigste Nation auf Erden in die Knie zwingen - und er hat sich einer Waffe bemächtigt, die eben dies bewerkstelligen könnte: den Haupt der antiken Medusa, deren Anblick ihre Opfer versteinert.


Das Rezept bleibt gleich. Warum auch sollte Rob Jones, der eindeutig auf den Spuren von Matthew Reilly, James Rollins oder Clive Cussler wandelt, es auch ändern - ist das Gebotene doch genau das, was seine Leser von ihm erwarten.

Es beginnt mit einer mysteriösen, historischen Waffe, die dann in den Händen der Gegner landet - naturgemäß fieser Terroristen. Vorliegend kommen diese einmal wieder - inzwischen ja fast selten geworden… - aus Deutschland, die russischen Bösewichter können sich einmal kurz ausruhen.

Dann beginnt das Spiel mit dem Kopfkino. Ein Action-Streifen der explosiven Art läuft vor unserem inneren Auge ab - Drohnenangriffe, Raketen fliegen und zerstören Kulturgut, Menschen werden gefoltert und grausam umgebracht - immer natürlich verfolgt von unseren Helden.

In einem Sub-Plot wird gleich die Handlung des nächsten Romans vorbereitet; im Wesentlichen aber geht es um Medusas Haupt und die Art und Weise, wie die Verbrecher mit diesem Angst und Schrecken verbreiten können. Der Showdown dann ist ebenso packend wie spannend - mit erwartetem Ergebnis.

Auch die Figuren entstammen dem gewohnten Repertoire. Charakter-Zeichnung oder Weiterentwicklung ist nicht unbedingt erste Priorität, Jones konzentriert sich auf das, was er kann. Und das ist Action Nonstop, packend aufgezogene Rätsel mit einem kleinen historischen Bezug und jeder Menge Kämpfe.

Das ist beste Strand-Lektüre - man kann seine innere Logikprüfung ausschalten und sich einfach wunderbar kurzweilig in den Fights verlieren.