Arne Hoffmann Striptease - Peppe Dein Sexleben auf... (Buch)

Arne Hoffmann
Striptease - Peppe Dein Sexleben auf...
Blue Panther Books, 2022, Hardcover, 122 Seiten, 12,90 EUR

Rezension von Irene Salzmann

Um das vielleicht schon etwas eingeschlafene Sexleben aufzupeppen oder sich und dem Partner einen lange gehegten Wunsch zu erfüllen, empfiehlt Arne Hoffmann, von dem bei Blue Panther Books bereits mehrere Erotik-Ratgeber erschienen sind, einen raffinierten „Striptease“ zu wagen.

Da es zumeist Frauen waren und sind, die schon vor Generationen in entsprechenden Etablissements sowie innerhalb der Beziehung durch tänzerisch-aufreizendes Zeigen von Wäsche und Haut den oder die Betrachter in Stimmung zu bringen wussten, wendet sich der Autor mit diesem Buch in erster Linie an Leserinnen, die mal etwas Neues probieren wollen, aber nicht so recht wissen, wie sie es anstellen sollen, damit aus der verführerischen Vorführung keine Lachnummer wird.

 

Arne Hoffmann nimmt die möglichen Bedenken seines weiblichen Publikums ernst: Nicht jede hat nach der Geburt mehrerer Kinder noch eine Model-Figur, das Alter hat bereits erste Spuren hinterlassen, man kann überhaupt nicht tanzen, die Dessous könnten billig aussehen oder einem nicht stehen - und was noch alles Anlass gibt zu Selbstzweifeln.

Darauf antwortet er mit Tipps, die einerseits als langfristige Hilfe - physisch und psychisch - zu verstehen sind wie Sport und das sich Bewusstmachen, dass man kein Profi ist, der mit seinem Körper Geld verdient, sondern eine liebende Frau, die nur dem Einen gefallen will, der selber nicht perfekt ist und überdies weiß, was er an ihr hat. Jedoch dürfte nicht jede Übung durchführbar sein, wie zum Beispiel das Herumlaufen in der Wohnung bloß in Dessous oder nackt für mehr Selbstbewusstsein und Körpergefühl, denn der Idealfall, von dem in nahezu allen Ratgebern (und Romanen) ausgegangen wird, dass es keine ‚lästigen‘ Kinder oder sonstige Mitbewohner gibt, ist nicht die Norm.

Andere Anregungen lassen sich schneller umsetzen wie der Kauf von zum Typ passender Kleidung und Dessous, mit denen die körperlichen Vorzüge betont werden, das Gestalten der Kulisse mit genug Raum für die Inszenierung einschließlich atmosphärischer Musik und Beleuchtung sowie vielleicht anregender Snacks, das Einstudieren der Performance.

Als besonders wichtig wird erachtet, dass man nur Kleidungsstücke trägt, in denen man sich wohlfühlt und bewegen kann, und etwas vorführt, woran man selbst Spaß hat und worüber man auch dann die Kontrolle behält, wenn es doch nicht ganz so klappt, wie man es sich vorgestellt hat - zumal: Übung macht den Meister, der Betrachter erwartet keine Perfektion, sondern erfreut sich bereits an der Überraschung und den Phantasien, was daraus vielleicht noch wird...

Es folgen einige ganz konkrete Tipps, wie man einen ungeduldigen Partner dazu bringt, das ganze Spiel mitzumachen, wie man sich gelungen in Szene setzt, angefangen beim Betreten der ‚Bühne‘ über den weiteren Verlauf des Striptease bis hin zum Lapdance und dem Danach.


Natürlich sind die Anleitungen nicht dazu gedacht, dass man sie der Reihe nach abhakt. Vielmehr wird man aufgefordert, Verschiedenes auszuprobieren und sich auszusuchen, was am besten gefällt beziehungsweise zum Motto der Performance, die ja auch eine Art Rollenspiel darstellt (die unschuldige Lolita, die unnahbare Domina, die Raubkatze etc.), passt.

In der Summe ist „Striptease“ ein Mutmach-Buch mit dem Ziel, „Peppe Dein Sexleben auf“. Wer nach Ideen sucht, um den Partner zu überraschen, oder sich schon immer gern mal verführerisch präsentieren wollte, findet hier einige nachvollziehbare Ratschläge, und alles Weitere liegt an einem selbst.

Abgerundet wird mit einem ausführlichen Verzeichnis der Quellen und zwei Leseproben, von denen eine kostenlos über den beigefügten Code im Internet komplett abgerufen werden kann: die thematisch passende Kurzgeschichte „Heißer Strip“ von Arne Hoffmann.