Wasteland - Am Ende der Menschheit (DVD)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 26. Mai 2022 11:07

Wasteland - Am Ende der Menschheit
USA 2011, Regie: Kantz, mit Garret Sato, Derrel Maury, Janelle Velasquez u.a.
Rezension von Elmar Huber
Allen Widrigkeiten der Post-Apokalypse zum Trotz hat sich Keo mit seiner Familie ein friedliches und genügsames Leben bewahrt. Eines Tages jedoch erhält Keos Familie Besuch vom umherstreifenden Priester Caine und seiner Sekte. Sie vergewaltigen und töten Keos Frau und entführen seinen kleinen Sohn. Vermeintlich tot wird Keo zurückgelassen, aber er überlebt. In der Hoffnung, dass sein Sohn noch bei ihnen ist, setzt Keo alles daran, Caine und seine Bande zu finden. Nach Jahren der Suche, in denen er allen Gefahren getrotzt hat, nähert er sich endlich seinem Ziel.
War es früher so, dass kostengünstige (meist europäische) Blockbuster-Kopien erst nach dem Vorbild in die Kinos oder Videotheken kamen, kam der Endzeit-Flick „Wasteland - Am Ende der Menschheit“ unters Heimkinovolk, während die Fans noch auf den lange angekündigten „Mad Max“-Reboot „Fury Road“ warteten.
Die eintönige Landschaft und die simplen Schnitt- und Videoeffekte katapultieren den Zuschauer direkt zurück in die 80er Jahre. Den Namen Michael McCants, der hier unter dem Künstlernamen„Kantz Regie führt, sollte man sich trotzdem merken. Mit sichtbarem Enthusiasmus holt er das Beste aus den eingeschränkten Mitteln heraus. Mit einem ausgefeilteren Drehbuch und ausreichend Budget sollte er in der Lage sein, einen brauchbaren Film abzuliefern. Vielleicht geht es ihm wie einst Robert Rodriguez mit seinem „El Mariachi“/„Desperado“. Es wäre ihm zu wünschen.
Bis dahin werden hier hinreichend bekannte Post-Apokalypse-Klischees - marodierende Banden, Mutanten, Kannibalen, aber auch eine Gruppe Karate-Chicks und eine Prise Esoterik - zu einem schlingernden und bisweilen etwas träge wirkenden Billig-Actioner (scheinbar hat es auch nicht für motorisierte Fahrzeuge gereicht) verwurstet, in dem alle vorhersehbaren Zutaten, ob notwendig oder nicht, nach und nach abgehakt werden.
Das Ende bietet dagegen eine handfeste Überraschung, die durch den abrupten Schluss noch nachwirkt.
Passend zu der schlichten Ausführung sind auch die Schauspieler nahezu unbekannt. Lediglich Keo-Darsteller Garett Sato war in einigen Großproduktionen, z. B. „Wolverine: Weg des Kriegers“, zu sehen. Der Rest des Casts changiert gnadenlos, was die schludrige deutsche Synchronisation noch unterstützt.
Von Anfang an hat man bei „Wasteland - Am Ende der Menschheit“ das Gefühl, dass die Ambitionen höhergesteckt sind, als das Ergebnis glauben macht und dass mit mehr Geld auch viel mehr drin gewesen wäre. Von Regisseur Kantz dürfte noch Einiges zu erwarten sein.