Ren Dhark Weg ins Weltall 107: Der Zeittorus, Anton Wollnik (Hrsg.) (Buch)

Ren Dhark Weg ins Weltall 107
Der Zeittorus
Anton Wollnik (Hrsg.)
Titelbild: Ralph Voltz
HJB, 2022, Hardcover, 272 Seiten, 17,90 EUR

Rezension von Robert Monners

Jessica Keppler, Hendrik M. Bekker sowie Nina Morawietz steuern dieses Mal die Texte zur Fortschreibung des aktuellen Zyklus der „Ren Dhark“-Saga bei. Wie gewohnt ist auch dieses Buch wieder in drei unabhängig verlaufende Handlungsstränge unterteilt.


In Diestadt auf Acheron drei führt uns der Auftakt des Buchs. Hier, auf dem Planeten auf dem Recht und Ordnung nicht existieren, auf dem Gesetze nicht bekannt sind haben sich zwei Agenten der GSO eingeschlichen - Jos Aachten van Haag sowie Liv Sanders ermitteln voneinander unabhängig und kommen dabei einer Gefahr für die Galaxis auf die Spur - einer neuen Methode, Söldner zu schaffen, die jeden auch noch so destruktiven Befehl ohne jegliche Skrupel oder Rücksicht auf die eigene Existenz blind ausführen.

Die Mannschaft der in der Galaxis Orn gestrandete CHARR steht im Mittelpunkt des zweiten Abschnitts. Zehn Besatzungsmitglieder begaben sich freiwillig in die Sklaverei um die Schulden, die skrupellose Händler aufgrund vorgeblicher Schäden, die Ren Dhark verursacht haben soll, zu begleichen. Endlich lernen Frederic Huxley und seine Kameraden ihre Herren kennen - sie erfahren vom Geheimnis um die Chexalk.

Arjun Chatterjee schließlich ist weiterhin auf der Spur eines weiteren Schebekaisen - nur braucht er, um an diesen heranzukommen, die Hilfe von Ren Dhark.


Wie schon in den letzten Büchern zieht sich auch dieses Mal die jeweilige Fortsetzung der Handlung doch merklich. Huxley und seine Kameraden sind ihrem riesigen Gefängnis immer noch nicht entkommen, die CHARR steckt weiterhin in Orn fest. Und auch in Diestadt geht es kaum voran. Zwar lernt die Agentin des GSO einen der Drahtzieher hinter der perfiden Schöpfung von willenlosen Söldnern kennen, doch arg viel mehr erfahren wir hier noch nicht.

Alles auf Halt; könnte man Chatterjees Suche nach den Relikten der Balduren überschreiben. Zwar stößt auch die POINT OF zu dem Dieb auf dem Eisplaneten, auf dem ein Geheimnis versteckt ist - ob und wie es weitergeht, bleibt abzuwarten.

Dabei bietet sich die Lektüre durchaus interessant und abwechslungsreich an. Nur, dass der jeweilige Handlungsstrang immer mit einer ungelösten Frage abbricht - Cliffhanger nennt man so etwas gemeinhin -, strapaziert des Lesers Geduld. Ein klein wenig mehr Fleisch an die Knochen täte der Handlung generell gut.

So bleibt mir als Fazit, dass sich der Plot der drei Handlungsstränge zwar durchaus jeweils unterhaltsam und spannend präsentiert, es jedoch nur sehr zögerlich vorangeht, zumal zwei der Bühnen ihrem letzten Vorhang entgegengehen. Hier wird es an Expokrat und Autoren sein, sich neue Abenteuer auszudenken.