Golden Kamuy 15 (Comic)

Satoru Noda
Golden Kamuy 15
Übersetzung: Burkhard Höfler
Cross Cult, 2022, Paperback, 202 Seiten, 10,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Ein erster Höhepunkt in „Golden Kamuy“ wurde erreicht. Die Helden erreichten das berüchtigste Abashiri-Gefängnis und konnten dort auch Nopperabu aufspüren und mit diesem sprechen. Allerdings waren ihnen ihre Verfolger dicht auf der Spur. Und so mischten sich die Karten neu.


Während Asirpa mit Shiraishi und Kiroranke fliehen konnte, wurde Sugimoto von der siebten Division gefangengenommen und es scheint so, als sei er gestorben. Deshalb folgen die drei den Spuren nach Sachalin weiter und ein berührender Teil der Vergangenheit des Mädchens kommt ans Licht.

Die Insel im Norden ist schon seit Jahren von den Russen besetzt und die machen auch den Verfolgern zu schaffen, denen sich Sugimoto notgedrungen angeschlossen hat. Denn er weiß durchaus, dass er nur mit deren Kampfkraft das Mädchen im fremden Land wieder finden kann.


Das Gerangel hat endlich ein Ende und die Gruppendynamik wurde ein wenig verändert. Es scheint, als wolle der Künstler damit auch Allianzen verschieben und gleichzeitig mehr über die Geschichte der Ainu erzählen, die immerhin zwischen den Russen und Japanern fast zerrieben wurden.

Es geht rau auf Sachalin zu, das bekommen auch die Japaner zu spüren. Denn obwohl Frieden herrscht, misstrauen die Russen ihren Absichten und es kommt zu besonderen Herausforderungen. Dabei entdecken sie einen weiteren Tätowierten.

Nicht nur die Helden kämpfen mit harten Bandagen, auch die Serie legt generell an Derbheit einen Zahn zu. Geschickt eingebettet werden wichtige Hinweise und Andeutungen, die nicht nur die Handlung vorantreiben, sonder auch mehr über die Ainu erzählen.

Das Besondere an diesem Band ist, dass ein paar interessante Hintergründe ans Licht kommen und gleichzeitig Geschichtswissen vermittelt wird. Der Autor steht dabei ganz auf der Seite der Ureinwohner und hat deshalb auch keine Scheu, immer wieder auf die Verbrechen der Russen wie auch Japaner hinzuweisen.

„Golden Kamuy“ bietet zwar auch diesmal eine Menge an Action, die ist aber in viel Lokal- und Zeitkolorit eingebettet, denn weitere spannende Facetten der Geschichte und Kultur der Ainu kommen dabei im Verlauf des Abenteuers ans Licht. Die Figuren treten selbst etwas in den Hintergrund, was aber auch nicht stört.