Hell Fest (BD)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 20. März 2022 10:24

Hell Fest
USA 2018, Regie: Gregory Plotkin, mit Amy Forsyth, Stephen Conroy, Cynthea Mercado u.a.
Rezension von Elmar Huber
Natalie besucht über Halloween ihre alte Freundin Brooke, die sich als Abendgestaltung etwas ganz Besonderes ausgedacht hat. Gemeinsam mit vier weiteren Freunden besuchen sie das Hell Fest, ein fahrender Jahrmarkt, der ganz im Zeichen des Horrors steht. Die Meldung, dass dort einige Monate zuvor ein Mädchen umgebracht wurde, schreckt dabei niemanden ab.
Schon kurz nach ihrem Eintreffen hat der Killer die Clique im Visier, folgt ihnen, beobachtet, gibt sich bedrohlich, doch außer Natalie will niemand eine ernste Gefahr erkennen. Schließlich befindet man sich auf einem Horror-Jahrmarkt.
Als Natalies Freunde endlich überzeugt sind, es mit einem echten Killer zu tun zu haben, ist es bereits zu spät. Und vollzählig sind sie schon lange nicht mehr.
Trotz des dankbaren Settings ist „Hell Fest“ kaum mehr als ein Teenie-Slasher von der Stange geworden. Vielleicht kann man noch damit leben, dass unsere Helden rein zufällig das Interesse des Killers wecken, doch auch darüberhinaus wurde einiges verschenkt.
Dies beginnt schon bei den Figuren, die weder besonders interessant, noch nahegehend gezeichnet sind. Die Auswahl der Charaktere schwankt zwischen blass und aufdringlich nervig. Auch der Killer vermag keine tiefergehende Neugier zu wecken. Außer bezüglich Natalie, die bei dem Fremden, der sie beobachtet, sofort und unvermittelt ein mulmiges Gefühl verspürt. Dies hätte man deutlich besser und vor allem wirkungsvoller begründen können.
Jegliche Atmosphäre leidet unter der hyperaktiven Erzählweise und wird damit im Keim erstickt. Mit den Protagonisten hechtet der Film förmlich von einer Attraktion zur nächsten, ohne dass sich zu irgendeinem Zeitpunkt eine bedrohliche Stimmung aufbauen kann. Möglichkeiten dazu gäbe es viele. Dazu bleiben auch die talentfreien Darsteller hochgradig austauschbar. Einen kurzen Alibi-Auftritt hat Horror-Ikone Tony Todd („Candyman“).
So erweist sich „Hell Fest“ als spannungs- und substanzloser Popcorn-Horror, der nicht im Mindesten einem Vergleich mit Tobe Hoopers kleinem Jahrmarkthorror-Klassiker „Kabinett des Schreckens“ (OT: „Funhouse“) standhält. Allein das Ende gibt sich reichlich perfide, doch kann dies zu dem späten Zeitpunkt den Film nicht retten.
„Hell Fest“ ist ein spannungsarmer Teenie-Slasher mit farblosen Charakteren.