Hansrudi Wäschers Nick Großband 8: Die andere Möglichkeit, Thomas Newton (Buch)

Hansrudi Wäschers

Nick Großband 8

Die andere Möglichkeit

Thomas Newton

VPH, 2022, Hardcover, 362 Seiten, 49,90 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Carsten Kuhr

Kaum ist die Bedrohung der Erde durch die „Herren der Galaxis“ beendet, droht der Heimat der Menschheit neues Unbill. Ein Himmelskörper, in etwa so groß wie der Mars, fliegt auf die Erde zu. Berechnungen haben ergeben, dass selbst wenn der Riesen-Asteroid die Erde nicht trifft, diese von den starken Gravitationswellen beim Vorbeiflug auseinandergerissen zu werden droht. Die einzige Lösung könnte die Sprengung des Kleinplaneten sein - allein, die erste ausgesandte Crew kehrt geistig verwirrt zurück. Offensichtlich schützt etwas den Besucher aus den Weiten des Alls.

Nick und seine Freunde ahnen derzeit noch nichts von der Bedrohung. Nachdem sie die Weltraumflotte in Unfrieden verlassen haben, warten sie auf die Fertigstellung des Expeditonsschiffes Jane Lees; dann aber wird ihr Wissen und Können doch wieder benötigt.

Als sie den fremden Kleinplaneten betreten, machen sie eine sensationelle Entdeckung: statt auf einem Himmelskörpers, befinden sie sich auf einem riesigen Raumschiff. Als sie den Befehl, die Bedrohung mittels einer Bombe zu beseitigen, verweigern und stattdessen die Route des Schiffes ändern, so dass die Erde gerettet ist, werden sie in Abwesenheit zur Verbannung auf den Merkur verurteilt. An Bord des Schiffes, das sie aufsammeln und einkasernieren soll, befindet sich auch ein alter Bekannten Nicks, der Verbrecher Vince Anderson - ein Mann, der noch ein Hühnchen mit unserem wackeren Weltraumfahrer zu rupfen hat…


Sage und schreibe 33 Großbände hat Thomas Newton dieses Mal als Vorlage genutzt und in ein spannendes Roman-Abenteuer umgewandelt.

Und man kann getrost sagen, dass der Plot unter dem großen Motto „Undank ist der Welten Lohn“ steht. Nicht etwa, dass unsere Helden sowie Professor Raskin für die tatkräftige Rettung der Menschheit vor den Herren des Andromedanebels gedankt würde, nein, sie werden misstrauisch beäugt, so lange, bis sie von selber gehen.

Mehr noch, später werden sie in Abwesenheit, ohne ihnen auch nur die Chance einzuräumen sich zu rechtfertigen verurteilt, sollen für die erneute Rettung ihrer Heimatwelt einen Frondienst auf einem Höllenplaneten ableisten!

Soweit zur Grundanlage des Plots, den Newton dann mit jeder Menge Abenteuern füllt. Mit dabei natürlich Schurken der besonders lästigen Art, Verrat und Neid, wissenschaftliche Entdeckungen und eine Havarie auf der Venus. Platz genug also, um in dem zu schwelgen, was man bei den Comics immer fand und was die gute alte Science Fiction auszeichnete: den berühmten Sense of Wonder.

Hier bedient sich der Verfasser weidlich an den bekannten Versatzstücken: die urweltliche, dschungelähnliche Venus, die bösen Verbrecher, die allen Wahrscheinlichkeiten zum Trotz immer wieder ihrer Strafe entgehen, unsere verratenen Helden - alles letztlich aus den bisherigen Romanen bekannt.

Nur, und dies darf man nie vergessen, Newton kann nur das ausfüllen, was ihm Wäscher in seinen Zeichnungen und der darin enthaltenen Handlung vorgibt. Zudem bemüht sich der Verfasser darum, uns immer wieder mit eingestreuten Bemerkungen zu überraschen und die an sich schon spannende Handlung damit aufzupeppen.

Damit unterhält er uns packend und flüssig, dürfen wir unseren charismatischen Helden wieder einmal ins Abenteuer folgen… Fortsetzung folgt.