Jan Spelunka: Ende einer Lesereise (Buch)

Jan Spelunka
Ende einer Lesereise
Andy Mücke 1
2021, Taschenbuch, 302 Seiten, 12,00 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Der in Geldern geborene Jan Spelunka lebt in Bad Münstereifel und arbeitet nach einer Lehre zum Buchdrucker und dem Besuch der Fachoberschule für Sozialpädagogik heute als Fachkraft für Arbeits- und Berufsförderung. Zudem entdeckte er das Schreiben für sich. „Ende einer Lesereise“ ist sein erster Krimi und der Auftakt der „Andy Mücke“-Reihe.


Mona de la Mare ist eine aufstrebende Selfpublisherin, die dank eines Boulevardblattes zum Shooting-Star unter den jungen Autoren gemacht wird. Doch dann wird sie nach einer Lesung ihres neuesten Buches in Bad Münstereifel ermordet. Die Polizei tappt im Dunklen. Derweil engagiert Monas Vater den Privatdetektiv Andy Mücke, der Licht in die ganze Sache und vor allem ein anderes Familienmitglied entlasten soll. Der bodenständige Ermittler macht sich an die Arbeit und stellt schon bald nicht nur überraschende Querverbindungen fest, sondern auch, dass das Opfer selbst so manche Geheimnisse hatte.

 

Natürlich ist die Handlung sehr klassisch gestrickt, das Reizvolle ist aber auch, dass der Leser durch das Opfer Einblick in die Welt der Selfpublisher erhält. Denn auch wenn Mona de la Mare vielleicht charakterlich kein Sympathieträger ist, sie macht mehr oder weniger alles richtig, um als Autor in der Masse aufzufallen.

Ihr entgegen stellt der Autor nun einen recht bodenständigen Ermittler, der vielleicht nicht die große Erfahrung hat, aber eine gute Spürnase und einen Instinkt für das Wesen anderer Menschen. Er wächst dem Leser schnell ans Herz, weil er ein ganz normaler Mensch mit Fehlern und Schwächen ist, gelegentlich ein Chaot, aber immer herzlich. Er tritt auch gelegentlich in ein Fettnäpfchen, was ihn noch liebenswerter macht. Letztendlich aber trägt er die Handlung durch seine Nachforschungen und Gespräche, durch die man auch erfährt, wieviele Feinde sich das Opfer eigentlich geschaffen hat. Der Täter selbst bleibt lange im Dunklen, es gibt aber immer wieder kleine Hinweise auf sein Motiv und seine ganz besondere Psyche.

Alles in allem hat der Roman genau die richtige Länge und Mischung. Das Geschehen wird flott erzählt, es gibt Momente zum Mitfiebern aber auch Schmunzeln. Zudem behält man den Ermittler gerne in Erinnerung und kann sich schon auf weitere Abenteuer freuen, denn er hat das Potential dazu. Außerdem stimmt auch der Lokakolorit, denn man merkt, dass der Autor die Schauplätze seiner Geschichte sehr genau kennt und deren Eigenheiten hervorzuheben weiß. Und vielleicht basiert auch die eine oder andere Nebenfigur auf realen Menschen, denen er einmal begegnet ist.

„Ende einer Lesereise“ ist nicht nur der Auftakt zu einer Reihe um den bodenständigen Ermittler Andy Mücke, sondern auch ein unterhaltsamer und kurzweiliger Krimi bei dem die Mischung stimmt und der zum Entspannen einlädt.