Mermaid Project 2 (Comic)

Mermaid Project 2

(Mermaid Project Épisode 2, 2013)

Text: Leo, Corine Jamar

Titelbild und Zeichnungen: Fred Simon

Übersetzung: Harald Sachse

Splitter, 2018, Hardcover, 48 Seiten, 14,80 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Elmar Huber

Nachdem man sich einig ist, dass man mit offiziellen Mitteln bei Algapower nicht weiterkommt, planen Romane Pernac, El Malik und Captaine Lamont, durch ein unter Wasser liegendes Röhren- und Wasserbeckensystem in die Algapower-Forschungsstation einzudringen, um dort Hinweise auf die geheimem Forschungsprojekte zu beschaffen.

Der ‚sprechende‘ Delphin Delph soll ihnen helfen, die Strecken, die sie ohne Sauerstoffgerät überwinden müssen, möglichst schnell zu passieren. Die Eindringlinge finden den Komplex nahezu leergeräumt vor und können lediglich einige Dokumente an sich bringen, bevor ihr Eindringen entdeckt wird.

 

Obwohl hier gar nicht so viel passiert, wird die Story insgesamt doch erheblich ausgebaut und weitergebracht beziehungsweise erhält sogar eine neue Wendung. Rein auf die Handlung um die Hauptdarsteller beschränkt, ist das spanungsgeladene Herzstück des Bandes der Unterwasser-‚Einbruch‘ in die Forschungszentrale von Algapower, der inklusive seiner Vorbereitung wie ein klassisches Heist-Movie ‚inszeniert‘ ist.

Parallel dazu zeigen die Autoren dem Leser, wie nebenbei, einige kleine Nebenschauplätze der Geschichte, wo die Handlungsfäden plötzlich überraschende Wendungen nehmen. Damit lassen sie dezent erahnen, dass die ganze Geschichte bisher nicht zu überschauen ist. Eine Erkenntnis, von der die Helden Pernac und El Malik (noch) keine Ahnung haben, was natürlich die Spannung weiter anfacht.

Der aufmerksame Leser wird außerdem über einige beiläufig gemachte Bemerkungen stolpern, die möglicherweise später noch an Bedeutung gewinnen. Wie etwa die Tatsache, dass es Romane Pernac außerordentlich schnell gelingt, sich im Meer zu bewegen und ohne Hilfsmittel lange Tauchgänge zu absolvieren. In Verbindung mit dem Inhalt einiger Algapower-Dokumente beginnt man, einen Zusammenhang zu sehen. Neidlos muss man anerkennen, dass die Autoren den Leser meisterhaft und unaufdringlich zu führen wissen.

Das Ende ist wieder ein Cliffhanger par Excellence, und mit dem abschließenden Panel ergibt auch der Serientitel Sinn.

Mit Band 2 entwickelt „Mermaid Project“ eine Komplexität und einen Ereignisstrudel, der den Leser förmlich einsaugt.