Jemand ist in deinem Haus (Film)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Freitag, 11. Februar 2022 10:08
Jemand ist in deinem Haus
USA 2021, Regie: Patrick Brice, mit Sydney Park, Théodore Pellerin, Asjha Cooper u.a.
Rezension von Elmar Huber
Jackson Pace, der Football-Star der Osborne High, wird in seinem Haus brutal ermordet. Kurz darauf geht ein Video viral, auf dem zu sehen ist, wie er seinen schwulen Team-Kameraden Caleb verprügelt hat. Jackson ist nur das erste Opfer eines Killers, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die bigotten und scheinheiligen Einwohner von Osborne bloßzustellen und zu töten. Makani Young, die erst vor Kurzem von Hawaii nach Osborne zu ihrer Großmutter gezogen ist, sieht sich selbst auf der Liste potenzieller Opfer, denn auch sie hat eine dunkle Vergangenheit, die ihre neuen Freunde nicht kennen.
Sieht man die Eckdaten zu „Jemand ist in deinem Haus“ auf dem Papier, kann eigentlich nichts schiefgehen. Der zugrundeliegende Roman von Stephanie Perkins war offenbar ein ordentlicher Erfolg. Als Produzenten des Films zeichnen Shawn Levy („Nachts im Museum“, „Free Guy“, „Stranger Things“) und „Conjurverse“-Mastermind James Wan verantwortlich. Leute, die eigentlich wissen, wie publikumswirksame Unterhaltung geht.
Das fertige Produkt erweist sich allerdings als reichlich öder und belangloser Schinken, der in keiner Weise an die selbstgewählten Vorbilder „Scream“, „Freitag der 13.“ und noch nicht einmal an „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ herankommt. Der Film rauscht über die komplette Laufzeit am Zuschauer vorbei, ohne sich auf irgendeine Art einzuhaken und das Publikum mitzunehmen.
Nichts passt zusammen, weder für die Morde noch für die Masken des Killers (jeweils eine Nachbildung der Gesichter der Opfer aus einem 3D-Drucker) wird ein nachvollziehbarer Grund herausgearbeitet. Die Protagonisten - selbst Hauptfigur Makani - sind dem Zuschauer egal, die angerissenen charakterlichen Hintergründe bleiben durch die Bank banal, das angedeutete Schuld- und Sühne-Motiv wird nicht im Geringsten ausgespielt. Alles, was hier geboten wird (inklusive der Darsteller), hat man schon hundertmal besser gesehen. Einzig bleibt, dass der Film gut anzusehen ist und sich auf visueller Ebene keine Schwächen (aber auch keine Highlights) erlaubt.
„Jemand ist in deinem Haus“ ist ein überflüssiger Pseudo-Slasher ohne Biss, Spannung und Schauwerte.