phantastisch! Ausgabe 85 (Magazin)

phantastisch! Ausgabe 85
Titelbild: Thomas Thiemeyer
Atlantis, 2022, Zeitschrift, 88 Seiten, 6,50 EUR (auch als PDF-Ausgabe erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Die „phantastisch!“ macht auch in der 85. Ausgabe und zu Beginn des Jahres 2022 da weiter, wo sie aufgehört hat, denn man setzt nicht unbedingt auf die aktuellen Themen, sondern versucht zeitlos zu bleiben und auf die phantastischen Titel aufmerksam zu machen, die abseits des Mainstreams laufen, sei es nun in Wort oder Bild.


Interviews gibt es diesmal mit Uwe Laub, Lukas Kummer und Flavius Ardelan, Namen, die einem als Leser nicht unbedingt geläufig sind, aber alles Autoren sind, die durch ihre ungewöhnlichen Romane zumindest im kleinen Kreis Aufsehen erregten.

Artikel beschäftigen sich mit Walter Ernsting, der nicht nur einer der „Perry Rhodan“-Schöpfer war, sondern auch ein Pionier der Prä-Astronautik. Mitarbeiter gehen auf die „Phantastische Psyche“ ein - „Wenn Romanfiguren ein Eigenleben entwickeln“ und stellen unter anderem auch die verschiedenen Ausgabe des „Herrn der Ringe“ vor. Und natürlich dürfen auch die üblichen Kolumnen und Rezensionen oder News nicht fehlen, die noch einmal an Werke erinnern, die sonst eher untergehen.

Kurzgeschichten gibt es diesmal drei, von denen zwei sich mit reptilienhaften Wesen beschäftigen und eine Microstory in der Länge eines Drabbles.


Es ist schon interessant, was die Autoren zu sagen haben, deren Romane meist in kleinen Spezialverlagen erscheinen, fassen sie doch Themen an, die die breite Öffentlichkeit meistens nicht interessieren oder unterhalten. Dabei beweisen auch die Fragesteller Fingerspitzengefühl und gehen sehr genau auf die Werke und ihre Verfasser ein, stellen teilweise sehr spezifische oder auch provokante Fragen - locken die Autoren damit auch sehr nett aus der Reserve.

Die Artikel sind wie immer sehr interessant gemacht, sie gehen auf Dinge ein, die Leser entweder nicht mehr oder noch nie auf dem Schirm hatten und stellen Werke vor, die zwar zu den Klassikern gehören, aber mittlerweile nicht mehr so präsent sind. Und nicht zuletzt ist es interessant zu sehen, wie viele unterschiedliche Ausgaben es von der „Herr der Ringe“-Trilogie gab, angefangen von den Taschenbüchern im Schuber bis hin zu Sammlerausgaben, die nur in geringer Stückzahl produziert wurden.

Bücher und Comics stehen im Zentrum der Ausgabe, Filme werden diesmal gar keine erwähnt. Und die Kurzgeschichten dürften vor allem den Fans von Evolution und Sauriern gefallen.

Alles in allem bietet auch die aktuelle Ausgabe der „phantastisch!“ wieder ungewöhnliche Einblicke in die Phantastik, mit interessanten Interviews und Artikeln, die eines nicht sind - von der Stange.