Life Lessons with Uramichi 2 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 10. Februar 2022 11:02

Gaku Kuze
Life Lessons with Uramichi 2
Übersetzung: Stefanie Probst
Cross Cult, 2022, Paperback, 130 Seiten, 7,99 EUR
Rezension von Christel Scheja
Uramichi verdient sein Geld als Job als Moderator einer Kindersendung, auch wenn ihn dieser Job langsam aber sicher immer mehr ankotzt. Denn schließlich muss er immer fröhlich und munter sein. Bis er entschließt, auch ein paar andere Seiten zu zeigen - in den „Life Lessons with Uramichi“.
Eigentlich ist er ganz anders als er sein müsste, hat keine Illusionen mehr, trinkt Alkohol und schlägt über die Stränge. Aber dennoch fügt er sich in die Arbeit, weil er nichts anderes kann. Auch wenn er rebelliert, indem er den Kindergartenkindern und Grundschülern immer mal wieder etwas vom wahren Leben erzählt.
Denn es könnte ihn schlimmer treffen bei seinem Lebenslauf. So nimmt er es hin, kindgerecht sein zu müssen, alberne Kostüme zu tragen und auch sonst alles mitzumachen, was sein Arbeitgeber verlangt. Selbst einen sommerlichen Stranddreh bei klirrender Kälte.
Uramichi ist trotz seiner ersten Rebellion immer noch beim Sender und macht gute Miene zum bösen Spiel, auch wenn er es gelegentlich nicht lassen kann, den kleinen Kindern weiterhin vom wahren Leben der Erwachsenen zu erzählen.
Aber auch die anderen in seinem Team leiden, vor allem die, die auch noch in den entsprechenden Kostümen herumrennen und sich so verhalten müssen, wie es die Kleinen von ihnen verlangen. Man merkt dadurch, dass eigentlich alle - auch die hinter den Kulissen - bereits desillusioniert sind. Daran kann auch ein Betriebsausflug nicht viel ändern, da sich der Arbeitgeber auch in dieser Hinsicht als ziemlich knausrig erweist und die Stimmung dadurch nicht wirklich heben kann, schon gar nicht die von Uramichi.
Auch wenn immer wieder ernste Themen angesprochen werden und der Blick hinter die Kulissen der Kindersendung nicht eitel Sonnenschein ist, so wird die Serie auch weiterhin mit leichter Feder erzählt und hat eher einen episodenhaften Charakter, als eine durchlaufende Handlung; auch wird vieles zu seicht abgehandelt.
„Life Lessons with Uramichi“ bewegt sich irgendwo zwischen Komödie und einem eher tristen und trübsinnigen Alltag, der den Humor düster erscheinen lässt. Um wirklich zum Nachdenken anzuregen ist die Serie allerdings zu oberflächlich und folgt auch noch zu wenig einem roten Faden.