Katy Rose Pool: Schatten über Behesda - The Age of Darkness 2 (Buch)

Katy Rose Pool
Schatten über Behesda
The Age of Darkness 2
(As the Shadow Rises - An Age of Darkness Novel, 2020)
Übersetzerin: Anja Galic
cbj, 2021, Hardcover, 576 Seiten, 20,00 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Katy Rose Pool debütierte mit „Feuer über Nasira“, dem ersten Band ihrer „The Age of Darkness“-Trilogie. Nun setzt sie diese mit dem Titel „Schatten über Behesda“ fort, der so einige Weichen für das Finale stellt.


Jude, Anton, Hassan, Ephyra und Beru sind die fünf Auserwählten, die das Zeitalter voller Schatten und Grausamkeit, Gewalt und Kriegen beenden könnten; doch sie haben es schwer. Zwar hat Jude in Anton den lange vermissten Propheten wiedergefunden, aber sein mächtiges Schwert verloren.

Zugleich hadert er mit seinen Gefühlen gegenüber dem anderen jungen Mann. Der ist nicht bereit sich an den Regeln des Ordens zu halten, der ihn instrumentalisieren will. Derweil kämpft Hassan weiter für sein Volk und geht einen gefährlichen Pakt ein, während Ephyra weiterhin alles dafür tut, den Eleasarkelch in ihren Besitz zu bringen, um ihre Schwester Beru zu retten.


Man merkt also, die Geschichte ist jetzt ganz in der Mitte, die Helden stehen vor großen Herausforderungen und vielleicht auch auf verlorenem Posten, denn auch andere haben es auf die mächtigen Reliquien abgesehen, vor allem einer. Der Hierophant mit seinem Heer der Zeugen ist vor allem Jude und Anton dicht auf den Fersen.

Wieder entfesselt die Autorin ihr episches Werk, in dem es weniger um große Schlachten geht als die Konfrontation der Helden mit ihren zumeist magischen Feinden, die um Einiges mehr über sie und die Prophezeiung zu wissen scheinen. Immerhin zeigt eine Person nun ihr wahres Gesicht, was der Geschichte noch einmal einen ganz besonderen Reiz gibt und die Spannung noch einmal anzieht, denn damit gibt es noch einmal sehr interessante Entwicklungen in eine Richtung, die bisher nicht bedacht wurde.

Auch wenn die Handlung immer noch einem klassischen Muster folgt, so sind es doch die Details, die das Buch ein wenig abheben - gerade was die romantischen Entwicklungen angeht und den Umgang der Helden mit ihrer Bestimmung.

Die Geschichte bleibt ziemlich auf dem Boden, auch wenn die Magie intensiv eingesetzt wird und diesmal eine noch größere Rolle als vorher spielt. Aber es ist immerhin auch der Mittelteil einer Trilogie, in dem die Figuren sich weiterentwickeln und ihre Fähigkeiten mit vollem Herzen annehmen müssten. Drängende Fragen werden immer noch nicht beantwortet und die Leser müssen sich auf einen Cliffhanger einstellen, da die Handlung abrupt stoppt.

Immerhin machen die Figuren wichtige Entwicklungen durch, verharren nicht auf dem früheren Stand. Allerdings sind sie, anderes als in anderen Helden-Gruppen, auch weiterhin nicht wirklich Teamplayer.

Alles in allem schafft es die Autorin, die Geschichte im Mittelband unterhaltsam und flüssig voranzubringen ohne irgendwelche Durchhänger. Tatsächlich lässt sie die Helden an den Schwierigkeiten reifen und wachsen, auch wenn sie noch zu keinem Ergebnis kommen; doch die Erkenntnisse, die sie in diesem Band gewinnen sind mehr als wichtig für das Kommende. Und auch wenn die Beziehungen untereinander intensiv ausgebaut werden, so macht es sich die Geschichte doch auch nicht leicht und geht selbst in den romantischen Momenten ungewohnte, aber glaubwürdige Wege.

„Schatten über Behesda“ setzt die „The Age of Darkness“-Trilogie gelungen fort und schafft es nicht nur, die Figuren und den Hintergrund weiterzuentwickeln, sondern auch dem Ganzen eine interessante neue Wendung zu geben, während die Weichen für das Finale gestellt werden.