Kanojo Mo Kanojo - Gelegenheit macht Liebe 1 (Comic)

Hiroyuki
Kanojo Mo Kanojo - Gelegenheit macht Liebe 1
Übersetzung: Janine Wetherell
Cross Cult, 2021, Paperback, 192 Seiten, 7,99 EUR

Rezension von Christel Scheja

Haremsgeschichten kommen meist auf phantastische Weise daher, denn entweder nisten sich Alien-Prinzessinnen oder Dämonen bei einem jungen Mann, der noch zur Schule geht, ein. Da ist es schon ein wenig seltener, dass alle von der Erde stammen, so wie in „Kanojo Mo Kanojo - Gelegenheit macht Liebe“.


Naoya Mukai ist seiner Freundin Saki schon seit der Grundschule treu und ist deshalb auch nicht mit seinen Eltern weggezogen. Deshalb erträgt er auch ihre Launen. Das ändert sich, als die hübsche Nagisa in sein Leben stolpert. Diese gesteht ihm ihre Liebe.

Der junge Mann kann dem süßen Mädchen die Bitte, mit ihm zusammen sein zu dürfen, tatsächlich nicht abschlagen und kommt auf eine verrückte Idee. Doch was wird Saki dazu sagen? Kann sie es zulassen, dass er auf einmal zweigleisig fahren will?


Die Geschichte hat keine besonders realistischen Züge. Tatsächlich erlaubt sie sich einige Freiheiten, die in der Realität nicht so vorkommen dürften, um die Handlung etwas freier zu gestalten und augenzwinkernd auszubauen. Denn letztendlich geht es auch nur um eines: die verrückte neue Form der Beziehung, die tatsächlich als Dreier-WG aufgenommen wird und mit den Gefühlen der drei jungen Helden Achterbahn fährt.

Wie so oft ist der Held der Geschichte nicht unbedingt gleich der Hahn im Korb, sondern eher der ungeschickte Trottel, der es allen recht machen will. Schlüpfrige Anspielungen gibt es auch, diese bleiben aber sogar auf einem kindgerechten Niveau.

Ob das Ganze wirklich mit Liebe zu tun hat, sei dahingestellt, die Komödie nimmt natürlich den größten Raum ein und zelebriert ein verspieltes, eher lustiges Zusammenleben, bei dem „die Neue“ ganz offensichtlich Vorteile hat. Und wie so oft werden auch sehr viele Mädchen-Klischees bedient, die die Geschichte noch ein wenig absurder machen.

Die Gags selbst sind oftmals bekannt, denn sie unterscheiden sich nicht von dem Repertoire, das auch andere Künstler auffahren, um ihre männlichen Helden in Stress zu versetzen, auch wenn die hier deutlich harmloser dargestellt werden.

Alles in allem muss jeder Leser selbst entscheiden, ob er Spaß an „Kanojo Mo Kanojo - Gelegenheit macht Liebe“ haben kann. Die Komödie hat nette Ansätze, ragt aber auch nicht wirklich aus der Masse vergleichbarer Titel heraus.