God of War (Comic)

God of War
(God of War, 2019)
Text: Chris Roberson
Titelbild: E. M. Gist
Zeichnungen: Tony Parker
Übersetzung: Frank Neubauer
Cross Cult, 2021, Paperback, 108 Seiten, 15,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Hinter „God of War“ versteckt sich eine Computerspiel-Rehe für die Playstation 4 und 5 von Sony. Verfolgt werden die Abenteuer des ehemaligen spartanischen Heerführers Kratos, der sich mit den Göttern des Olymps anlegte und schließlich sogar kurzfristig zum Kriegsgott wurde, später aber ruhelos durch die Welt zog. In dem nun erscheinenden gleichnamigen Comic wird wohl die Vorgeschichte zum neuesten Teil -„Ragnarök“ - erzählt.

 

Kratos hat die griechische Welt und deren Götter hinter sich gelassen und ist mit seiner Familie in die Einöde des Nordlands zurückgezogen. Dort versucht er zur Ruhe zu kommen und hofft endlich, den brennenden Zorn in seinem Inneren zu zügeln, der ihn schnell alles vergessen lässt. Aber die Ruhe will nicht kommen, zumal er nun auch noch, als er einem Fremden hilft, den Zorn eines Clans von Nordmännern auf sich zieht, die einem Berserker-Kult huldigen und selbst gerne alle Zügel fallen lassen, so dass es schon bald zu einem neuen Kampf der Titanen kommt.


Der Band ist so gehalten, dass neue Leser zwar ahnen, dass die Hintergrundgeschichte größer ist als gedacht, man aber nicht viel wissen muss, um der Handlung zu folgen, denn die für dafür wesentlichen Teile werden klar erklärt. Ansonsten halten sich die Macher auch nicht lange mit Gefühlsduselei auf, denn natürlich steht die Action im Fokus, die unzähligen Kämpfe des Helden gegen seine neu aufgetauchten Feinde, die episch und bluttriefend - aber auch entsprechend detailreich und realistisch gezeichnet - in Szene gesetzt werden.

Die ruhigeren Momente beleuchten den Charakter ein wenig und deuten seine tragische Vergangenheit an, aber die sind auch schnell wieder vergessen. Zudem scheint das Verhältnis zu seinem Sohn angespannt zu sein, entspricht der doch nicht seinen Erwartungen. Zudem taucht seine Frau auch gar nicht auf; das einzige weibliche Wesen, das in Erscheinung treten darf ist eine weise alte Seherin, die den Helden in seinem Kampf unterstützt, in dem sie ein paar wichtige Hinweise auf den Weg mitgibt.

Alles in allem ist die Handlung eher oberflächlich gehalten und überschaubar, bietet aber Action-Fans oder denen, die das Videospiel schätzen ein paar nette kleine Hinweise und Andeutungen.

„God of War“ ist zwar auch ohne Kenntnis des Games lesbar, dürfte aber letztendlich auch nur die Sword- & Sorcery-Fans ansprechen, die knallharte Action mit einem gewissen Grusel-Faktor mögen und auch vor drastischen Darstellungen nicht zurückschrecken.