Tebori 2 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 24. Oktober 2021 16:18

Tebori 2
Text: José Manuel Robledo
Zeichnungen: Marceal Toledano
Übersetzung: Jano Rohleder
Cross Cult, 2021, Hardcover, 48 Seiten, 18,00 EUR (auch als eBook erhältlich)
Rezension von Christel Scheja
„Tebori“ mag zwar in Japan spielen, ist aber das Werk zweier europäischer Künstler, die eine interessante Geschichte um die Bedeutung der Tattoos für bestimmte Teile der Bevölkerung des fernöstlichen Landes erzählen. Denn die Yakuza-Mitglieder sehen in den Hautzeichnungen oft mehr als einfachen Körperschmuck.
Yoshi lernt bei einem angesehenen Tätowierer diese Kunst und ist mittlerweile mit Leidenschaft dabei, vor allem weil nun auch noch Nervenkitzel dazu kommt, da einige der Kunden auch besonders behandelt werden, denn sie sind Yakuza.
Besonders ein Mann und sein Tattoo haben es ihm angetan, denn er bekommt die mythische Kreatur, die so ist wie keine andere, nicht aus dem Kopf. Deshalb geht er schließlich auch der Sache nach, nicht ahnend, dass er sich damit in ein Netz verstrickt, das ihm nicht nur den Kopf sondern auch die Seele kosten kann, zumal auch die Intrigen unter den Yakuza zunehmen.
Inzwischen ist Yoshi an die Stelle seines Meisters getreten, der durch gewalttätige Yakuza seine Hände gebrochen bekam und die Arbeit nicht mehr so gut ausführen kann wie früher. Er steht dem jungen Mann aber auch noch immer mit Rat und Tat zur Seite, ermahnt ihn aber auch, sich nicht zu tief in die Welt der Syndikate hineinziehen zu lassen, denn das kann nur böse enden, wie er selbst erfahren musste.
Dennoch lässt sich der junge Mann nicht beirren und versucht weiter das Geheimnis um die Kreatur zu lösen, was ihn sogar weit hinaus aufs Land und zu einer alten Frau führt, die die düsteren Geschichten des Yakuza bestätigt.
Zudem ist der Verbrecherboss wohl nicht der einzige, der diese Kreatur auf der Haut trägt, denn da ist noch eine ungewöhnliche Frau, bei der es ähnlich aussieht. Yoshi ist jedenfalls so damit beschäftigt, dass er die anderen Intrigen nicht mitbekommt, die sich um ihn weben, so dass der Band mit einem Paukenschlag endet.
Inwieweit die Künstler nun die Atmosphäre dieser Seite von Japan einfangen, sei dahingestellt, sie schaffen es auf jeden Fall eine vielschichtige und spannende Geschichte zu erzählen, bei dem immer genug Fragen offen bleiben um auch später mitzufiebern. Außerdem zeigen die Figuren erstaunlich viele Facetten, so dass man ihren Erlebnissen und Erzählungen gerne lauscht.
„Tebori“ 2 spinnt die Geschichte weiter, in der es auf der einen Seite um die knallharte Welt geht, in der die Yakuza leben, auf der anderen aber auch immer wieder mystische Elemente mit einfließen. Wie alles miteinander zusammenhängt wird noch nicht verraten, dafür bleibt aber das Geschehen in der realen Welt umso spannender.