Tibor 2 (2. Serie): Im Tal der Nandi-Bären, Thomas Knip (Buch)

Tibor 2 (2. Serie)
Im Tal der Nandi-Bären
Thomas Knip
Titelbild: Hansrudi Wäscher
VPH, Hardcover, 346 Seiten, 49,90 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Carsten Kuhr

Eigentlich wollten Tibor und seine Freunde nur eine weiße Frau zurück in die Zivilisation führen, da stoßen sie an der im Urwald gelegenen Polizeistation auf Leichen. Zwei Gesetzeshüter wurden von hinten erschossen; die Spur führt zu einer wissenschaftlichen Expedition. Professor Lambetin und sein Assistent sind auf dem Weg in Richtung der unerbittlichen Mondberge. Hinter diesen sollen, so ihre Vermutung, die legendären riesenhaften Nandi-Bären leben.

Ein Großwildjäger, der, das ist unschwer zu vermuten, der Schuldige der Morde ist, hat sich der Expedition angeschlossen.

Tibor und seine Freunde machen sich auf, den Mörder zu verfolgen und zur Rechenschaft zu ziehen. Dabei bekommen sie es mit wilden Gorillas, Pygmäen, Riesenspinnen und tödlichen Fischen zu tun, bevor sie tatsächlich auf die Nandi-Bären stoßen…


Der umfangreichste Tibor-Band von VPH liegt vor mir. Fast 350 Seiten sind es geworden und nicht weniger als 37 Piccolos flossen in den Roman ein, den Thomas Knip in bewährter Weise verfasst hat.

Wie immer erwartet den Leser zunächst eine recht uniforme Handlungsanlage. Es gilt einmal mehr Bösewichte zur Rechenschaft zu ziehen, für Frieden zu sorgen, aber auch Terra incognita zu erforschen.

Und hier hat Knip dann beste Arbeit abgeliefert. Seine Beschreibungen des Dschungels, der Katakomben unterhalb der Mondberge und der Vulkanlandschaft sind farbenprächtig. Die Handlung läuft, wenn natürlich auch recht vorhersehbar, packend und spannend ab. Immer wieder kommt es zu neuen dramatischen Ereignissen, lauern Gefahren satt auf die Protagonisten.

Das hat unbestritten einen hohen Wiedererkennungswert, liefert dem Fan der Wäscher-Bilder aber auch genau das, was er in den Romanen sucht: eine Begegnung mit der eigenen Jugend, als man mit großen Augen dem Herrn des Dschungels in seine Abenteuer folgte und gedanklich in fernen Regionen weilte.

Sehr schön fand ich noch, dass der Verfasser in einem Facebook-Beitrag parallel zur Veröffentlichung an Achim Mehnert erinnert hat, den viel zu früh verstorbenen Stamm-Autor der Umsetzung in Romanform.