Zoe J. Black: Hexenblut (Buch)

Zoe J. Black
Hexenblut
Künzel & Lobenstein 4
2021, Paperback, 232 Seiten, 9,99 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Zoe J. Black ist sicherlich das Pseudonym einer Autorin, die im normalen Leben in einer forensischen Psychiatrie arbeitet und so jeden Tag mit schwer in ihrer Persönlichkeit gestörten Straftätern zu tun hat. Daher kann sie ihre Erfahrungen und Erlebnisse ganz gut in ihren Romanen verarbeiten, wie im vierten Künzel- & Lobenstein-Thriller, in dem der Kommissar zum Urlaub verdonnert wird und prompt auf „Hexenblut“ stößt.


Ob er will oder nicht, Matthias Künzel soll endlich einmal Urlaub machen und von den ganzen Ermittlungen loskommen, am besten fernab der Zivilisation. So fügt sich der Kommissar schließlich in sein Schicksal und fährt für eine Woche in das beschauliche Rothenwalde im Harz.

Doch dort kann er sich nicht lange ausruhen, denn ein grausamer Fall von Tierverstümmlung wartet auf ihn, den er irgendwie nicht ablehnen kann, denn es packt schnell auch seine spirituelle Seite - kann er so doch heraus bekommen, ob es Hexerei wirklich gibt.


Der Roman wird flott und ohne Längen erzählt. Man muss auch nicht die vorhergehenden Bände kennen, um zu verstehen was los ist, denn der Roman ist von den anderen losgelöst und spielt an einem anderen Ort.

Matthias Künzel gehört zu den Kommissaren, die gerne mal anpacken und lieber handeln, als alles zu zerreden und kaputt zu denken. Zwar ziert er sich am Anfang ein wenig, ist sein Auftraggeber doch ein wenig sympathischer Großbauer, dessen Kühe grausam abgeschlachtet werden, aber schon bald kommt er nicht mehr von dem Fall los, der immer wieder zur Region passende, sehr mystische Momente besitzt, und vielleicht schwingt ja auch der eine oder andere übersinnliche Vibe mit.

Im Großen und Ganzen bleibt der Fall aber bodenständig und fügt sich nach einigen falsch ausgelegten Spuren dann doch recht sauber und passend zusammen.

Das Ganze ist mit ein paar schrägen Figuren, einem interessanten Killer und sympathischen Helfern gespickt, alle so gut ausgearbeitet, dass man Anteil an ihrem Schicksal nimmt oder durch ihr Verhalten gleich ein passendes Bild vor Augen hat.

Die Geschichte geht zwar nicht wer weiß wie in die Tiefe, macht aber dennoch Spaß und spielt mit so manchen mythischen Vorstellungen aus dem Harz, die dem Roman die passende Stimmung geben.

„Hexenblut“ ist ein runder Genuss, ein angenehmer Thriller für zwischendurch, den man auch ohne Kenntnis der anderen Romane der Reihe lesen und seinen Spaß haben kann. Geschickt wird hier mit ein paar Mythen gespielt und doch eine runde, bodenständige Geschichte als bitterböser Thriller erzählt.