Doctor Who Monster Edition 7: Sand der Zeit, Justin Richards (Buch)

Doctor Who Monster Edition 7
Sand der Zeit
Justin Richards
(Doctor Who - Sands of Time, 1996)
Übersetzung: Bernd Sambale
Cross Cult, 2021, Taschenbuch, 400 Seiten, 14,00 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Auch „Sand der Zeit“, der siebte Roman der „Doctor Who Monster Edition“, ist in England schon einmal früher erschienen - in einer Zeit, in der noch nicht absehbar war, ob es überhaupt mit der Serie weitergehen würde. Justin Richards spielt deshalb bewusst auf Monster an, die eher den Fans der klassischen Serie bekannt sind, da sie nur in einem Serial des vierten Doktors auftauchten, das noch nicht auf Deutsch vorliegt. Dafür kennen Fans aber inzwischen den fünften Doktor und seine Begleiterinnen Tegan und Nyssa.

 

Einige Zeit nach dem Tod von Adric ist der fünfte Doktor wieder mit Tegan und Nyssa, seinen verbliebenen Begleiterinnen, unterwegs. Sie machen einen Abstecher in das Britische Museum, in dem allerdings Nyssa entführt wird. Auf der Suche nach ihr müssen die beiden Verbliebenen nun durch Raum und Zeit reisen, um Rätsel zu lösen, die sie schließlich zu dem schurkischen Sadan Rassul führen, der unbedingt ein uraltes und geheimnisvolles Ritual vollenden will. Dabei spielen nicht nur ägyptische Mythen eine Rolle, sondern auch das Vermächtnis der Osirianer, die sich einst von den Bewohnern des Nilufers als Götter verehren ließen.


Glücklicherweise haben die Veröffentlichungen von Pandastorm dafür gesorgt, dass man mittlerweile den fünften Doktor und seine Begleiter ganz gut kennt, zugleich auch einordnen kann, wann die Geschichte in etwa spielen muss. Denn noch sind die Erinnerungen an Adric recht frisch und die beiden jungen Frauen haben ihre Art, damit umzugehen. Daher reagiert Tegan recht aufgeregt und gereizt, als nun auch noch Nyssa verschwindet und es vielleicht keine Möglichkeit mehr gibt, sie zu retten.

Justin Richards lässt sich nicht lumpen. Nach einem dramatischen Auftakt wirbelt er die Zeitebenen munter durcheinander, umso nach und nach die Mosaiksteine wieder zu einem Gesamtbild zusammenzufügen. So versteht man, wie die einzelnen Szenen ineinandergreifen und warum ausgerechnet Nyssa ein Opfer werden muss.

Der Doktor und Tegan sind lebendig geschildert. so dass man sie sich gut vorstellen kann, auch bei den Nebencharakteren wächst einem nach und nach der eine oder andere ans Herz. Und wie immer kommt auch ein wenig nostalgisches Feeling auf, denn das Flair der klassischen Episoden wird gut eingefangen.

Allerdings erfährt man als Neueinsteiger nicht ganz so viel über die Osirianer wie man es vielleicht gerne hätte, hier setzt der Autor die entsprechenden Folgen als bekannt voraus. Immerhin tröstet die abwechslungsreiche und atmosphärische Handlung, die vor allem beim historischen Ambiente punkten kann, über dies hinweg.

„Sand der Zeit“ ist der siebte Band der „Doctor Who Monster Edition“. Das Buch ist spannend geschrieben, verströmt zugleich nostalgisches und historisches Flair, das vor allem Fans des fünften Doktors gefallen dürfte. Aber auch Neueinsteiger können eine spannende Geschichte genießen, wenn auch mit leichten Abstrichen.