World of Warcraft: Die Volksmärchen und Sagen Azeroths (Buch)

World of Warcraft: Die Volksmärchen und Sagen Azeroths
(World of Warcraft: Folk & Fairy Tales of Azeroth, 2021)
Text: Christie Golden, Garth Nix u.a.
Titelbild: Justin Gerard
Illustrationen: Corey Godbey, Lindsey Burcar u.a.
Übersetzung: Andreas Kasprzak. Tobias Toneguzzo
Panini, 2021,Hardcover, 252 Seiten, 29,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Bei einem so alten Spiel wie „World of Warcraft“ haben inzwischen nicht nur die Länder eine Geschichte und Kultur bekommen, auch bleibt es nicht aus, dass langsam aber sicher auch künstlerische Einflüsse dazu kommen, die durchaus für Ambiente im Spiel sorgen könnten. So hat man sich entschlossen, den Fans nun „Die Volksmärchen und Sagen Azeroths“ zu bieten und präsentiert sie in einem edlen Hardcover-Band.

 

Die Erdmutter erschafft Azeroth, um ihren Kindern eine Heimat zu bieten und zugleich der Finsternis Einhalt zu gebieten, Allerdings zeigt sich, dass jeder noch so gut gemeinte Versuch nicht verhindern kann, dass alle wachsam bleiben müssen.

Eine junge Tuskarr erlebt ihre Feuerprobe auf dem Meer, ein männlicher Drache verwandelt sich in eine Frau und auch die Kobolde bekommen ihre eigene kleine Legende. Und nicht zuletzt sind es immer wieder auch die Gauner, die gegen das Dunkel bestehen.

Dabei geht es ab und an sehr episch zu, meistens sind es aber die Geschichten kleiner Helden, die eher im Stillen etwas erreichen, was vor allem in ihrem Umfeld oder ihrem Volk nicht vergessen wird.


Die Sammlung kommt sehr hochwertig als Hardcover im Tableau-Format daher, die Buchkanten sind goldlackert und auch das Innere so gestaltet, dass man sich an ein altes Märchenbuch erinnert fühlt. Insgesamt zwölf Geschichten sind in dem Buch zu finden, jede mit einer eigenen Farbillustration versehen, die eine Szene aus der Erzählung zeigt.

Bei den Autoren und Künstlern konnte man bekannte Namen wie Garth Nix, Christie Golden und Zoltan Boros gewinnen, auch die anderen sind vermutlich erfahrene Mitarbeiter des Franchise, die schon so manchen anderen Text geliefert haben.

Damit gibt es keinen Bruch zu dem, was Spieler und Fans über die Welt wissen. Die Geschichten sind meistens kleine Abenteuer, die keinen Bezug zu bereits bekannten Helden haben, nur zum Ende hin gibt es einige kleine Cameos.

Wirklich in einem epischen Stil gehalten ist in erster Linie die Schöpfungsgeschichte. Interessant dabei ist, dass man sich diesmal bewusst die kleineren Völker ausgesucht hat und nicht immer nur an denen festhält, die ständig in den Abenteuern, Romanen und Comics auftauchen.

Die Abenteuer sind kurzweilig gehalten und sehr abwechslungsreich, so dass vermutlich jeder seinen Favoriten finden wird.

Aber eines gelingt allen: Der Welt Azeroth neue Facetten hinzuzufügen und dabei sehr atmosphärisch zu klingen, ohne dass gleich wieder die schweren Kaliber aufgefahren werden. Nur wenn man mit dem Franchise noch nicht so vertraut ist, wird man mit vielen Andeutungen und Hinweisen nicht viel anfangen können.

Zusammen mit der Aufmachung ergibt sich ein Band, der sich wunderbar als Geschenk für einen Fan macht, das auch im Bücherregal richtiggehend auffällt.

„World of Warcraft: Die Volksmärchen und Sagen Azeroths“ ist damit rundum gelungen, ein regelrechter Fan-Service für die Fans und Spieler, die von Merchandise nicht genug bekommen können. Stimmungsvoll und beeindruckend gestaltet, gibt es hier zwölf Geschichten, die die Hintergrundwelt wieder einmal etwas bunter und lebendiger machen.