Elisabeth Marienhagen: Hexe gesucht - Familie gefunden (Buch)

Elisabeth Marienhagen
Hexe gesucht - Familie gefunden
Titelbild und Illustrationen: Peter Wall
Arunya, 2020, Paperback, 280 Seiten, 10,90 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Die 1961 geborene Elisabeth Marienhagen arbeitete nach ihrem Studium erst eine Weile am Institut für die Geschichte der Medizin. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Regensburg und widmet sich vor allem dem Schreiben. Ihr aktueller Roman ist „Hexe gesucht - Familie gefunden“, ein liebenswertes Buch, das sich wohl am Ehesten der Tier-Fantasy zuordnen lässt.


Minou hat seit sie Denken kann, einen großen Traum. Sie will nicht nur bei einem Menschen unterkommen, sondern direkt eine Hexenkatze werden. Aber das ist schwerer gesagt als getan: zum einen sind die nur schwer zu finden, und zum anderen ist sie durch ein schwarzes Haar an der Pfote nicht perfekt.

Und dann landet sie bei einer Familie, mit der sie erst überhaupt nicht zurechtkommt, so dass der Wunsch größer wird. Doch auch wenn sie in dem Hund Bruno und der Ratte Roko Freunde findet, die eine ganze Menge wissen, so scheint das Unterfangen schwierig - und letztendlich merkt sie auch, dass ihre Menschen gar nicht so schlimm sind.


Aus der Sicht eines Kätzchens erzählt die Autorin von den ersten Lebenswochen ihrer Heldin, die sehr schnell einen großen Traum entwickelt. Doch irgendwie scheint erst einmal alles anders zu laufen als sie gedacht hat - denn die Menschen, auch ihre Züchterin Annika, haben andere Pläne mit ihr. Und letztendlich ist ihr neues Zuhause auch erst einmal nicht das Gelbe vom Ei.

Liebevoll und warmherzig wird die Geschichte konsequent aus der Sicht der kleinen Minou erzählt, die schon sehr früh ihren eigenen Kopf hat und viele Fragen stellt, denn sie will sich anders als ihre Mutter Nanette nicht so ganz mit ihrem Schicksal als ganz normale Hauskatze abfinden.

Es ist schon zum Schmunzeln aus Katzensicht zu erleben, wie Menschen auf die Kitten wirken und wie es letztendlich ist, aus dem sicheren und vertrauten Zimmer bei der Züchterin in ein neues Zuhause zu kommen, das ganz anders ist.

Minou tut einem irgendwann leid, immerhin kriegt sie jede Menge verboten und die Kinder der Familie, vor allem der forsche Michael, sind ein wahrer Schrecken.

Nur gut, dass sie dann nach draußen darf und dort kluge Freunde trifft. Für den Leser wird es ab da immer phantastischer und märchenhafter, denn Minou hat ihren Traum noch nicht aufgegeben und tut alles, um eine Hexenkatze zu werden - und so zieht die Spannung zum Ende hin gehörig an und es wird letztendlich auch noch magisch.

Das Buch jedenfalls dürfte allen Katzen-Fans gefallen, die viele der kleinen Alltagsszenen sicher wiedererkennen werden und die sich auch nicht an den phantastischen Elementen stören, denn die sind das Spannungselement der augenzwinkernd erzählten Geschichte.

„Hexe gesucht - Familie gefunden“ bettet amüsante phantastische Momente in eine ansonsten durchaus alltägliche Geschichte ein. Das Zusammenspiel der beiden Ebenen ergibt am Ende einen unterhaltsamen und vor allem kurzweiligen Roman, bei dem vor allem Katzen-Fans nicht aus dem Schmunzeln kommen dürften.