Dieter Bohn: Der Zef’ihl, der vom Himmel fiel (Buch)

Dieter Bohn
Der Zef’ihl, der vom Himmel fiel
Titelbild: Andreas Schwietzke
p.machinery, 2021, Paperback, 396 Seiten, 17,90 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Carsten Kuhr

Adriaan Deneersen ist ein Verbrecher, ein Mann, auf den die Verurteilung und damit der Tod warten. So nimmt er natürlich die Chance wahr, um zu fliehen. Das ist durchaus nachvollziehbar - nur nicht ganz so einfach, wie es sich anhört. Immerhin ist unser Adriaan, als wir ihn kennenlernen, an Bord eines Raumschiffes unterwegs zu seiner Verhandlung. Mit seinen unbestrittenen Fähigkeiten als Hacker schleicht er sich in die Rechner ein und sorgt dafür, dass das Raumschiff, auf dem auch er - allerdings eben weggesperrt - reist, in der Nähe eines bewohnbaren Planeten havariert.

Adriaan Deneersen ist ein Verbrecher, ein Mann, auf den die Verurteilung und damit der Tod warten. So nimmt er natürlich die Chance wahr, um zu fliehen. Das ist durchaus nachvollziehbar - nur nicht ganz so einfach, wie es sich anhört. Immerhin ist unser Adriaan, als wir ihn kennenlernen, an Bord eines Raumschiffes unterwegs zu seiner Verhandlung. Mit seinen unbestrittenen Fähigkeiten als Hacker schleicht er sich in die Rechner ein und sorgt dafür, dass das Raumschiff, auf dem auch er - allerdings eben weggesperrt - reist, in der Nähe eines bewohnbaren Planeten havariert.

Die Notlandung der Rettungskapsel übersteht er ganz gut, doch dann entdecken ihn die humanoiden Bewohner des Planeten. Als einer aus der bäuerlichen Gemeinschaft, in deren Nähe er gestrandet ist, mit einer Mistgabel auf ihn eindrischt, verliert er zunächst einmal das Bewusstsein.

Nackt und im Kerker gefangengesetzt, kommt er wieder zu sich. Nachdem ihm ein Mitgefangener erste Brocken der Sprache beigebracht hat, wird er dem örtlichen Herrscher vorgeführt. Nichts ist es gleich, von wegen sich als Gott aufspielen - der Herrscher und sein General wissen, dass er von den Lichtern am Himmel stammt. Sein Überleben hängt daran, die drohende Invasion eines Reitervolks zu verhindern.

So muss sich unser Hacker schnell etwas einfallen lassen. wie er eine mittelalterliche Welt vor den marodierenden Horden der Wilden beschützen kann. Doch first things first - erst einmal müssen Toiletten her, der Gestank bringt ihn um seine Contenance, danach gilt es auch noch seine Libido zu befriedigen; natürlich ausschließlich, um seine Schaffenskraft zu wecken. Dann kommen die Horden über die von ihm mit verteidigte Stadt…


Eines der umfangreichsten Bücher der „AndroSF“-Reihe des Verlags p.machinery liegt hinter mir. In seinem Roman-Erstling, dem der Autor auch gleich mehrere Karten sowie ein Glossar beigegeben hat, fasst sich Dieter Bohn wahrlich nicht eben kurz. 382 Seiten Plot erwarten den Leser; natürlich zu lang, auffallend und bemerkenswert dabei dann aber, dass sich der Text doch durchgängig spannend liest.

Dies mag auch damit zusammenhängen, dass ich vergleichbare Werke in meiner Jugend verschlungen habe. Gar viele Autoren wandten sich damals dem Topic des auf einem archaischen Planeten gestrandeten Raumschifffahrers zu, begleiteten diese dabei, den Wilden die Vorteile der Zivilisation näher zu bringen, beziehungsweise an dieser Aufgabe zu verzweifeln. Vermitteln Sie einmal einem mittelalterlichen Bauern die Vorteile einer Kanalisation, oder versuchen Sie vergessenes, weil weder in der Lehrstunde aufgepasst noch je gebrauchtes Wissen über Festungsbau, Waffenkunde, Chemie oder Medizin zu vermitteln. Eine wahre Sisyphus-Arbeit mit einigen unfreiwillig komischen Aspekten.

Nun, Dieter Bohn reiht sich in diese Phalanx an Verfassern mit entsprechenden Werken ein und er hat mich gut unterhalten. Ein paarmal holpert es sprachlich ein klein wenig; dem Text hätte eine Straffung und eine Streichung der Sklavinnen-Szenen allerdings gut zu Gesicht gestanden.

Dennoch, eine bemerkenswert gute Reminiszenz an frühere Vorbilder, die eigenständig daherkommt und letztlich gut, spannend und angereichert mit ein wenig Humor unterhält.