Fear Agent 3 (Comic)

Fear Agent 3
Text: Rick Remender
Zeichnungen: Tony Moore, Jerome Opena, Kieran Dwyer
Übersetzung: Christof Bango
Cross Cult, 2021, Hardcover, 250 Seiten, 26,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Als „Fear Agent“ kämpfte Heath Hudson lange Jahre gegen Aliens, die die Erde bedrohten und durch ihre Invasionen viel Schaden anrichteten. Zwar gelang der Menschheit dadurch auch der Sprung ins Weltall, aber mit dem ehemaligen Truck-Fahrer hat die Zeit es nicht gut gemeint.


Eigentlich wollte er ja nur ein friedliches Leben zusammen mit seiner Familie führen, aber das Schicksal hat es anders gewollt und nun ist er mehr oder weniger ein durchs All flüchtendes Wrack, denn die anderen Völker im All sehen in ihm ein Monster, weil er einen Genozid begangen hat. Und einige Wenige wollen sich auch an ihm rächen.

Dennoch versucht Heath sich irgendwie durchzubeißen und die Illusion eines glücklichen Lebens wiederzufinden. Denn immerhin weiß er jetzt, dass seine Frau und seine Tochter noch am Leben sein könnten - auch wenn es im Moment so scheint, dass die teldarianischen Roboterhorden sie vielleicht jetzt doch ausgelöscht haben.

Desillusioniert macht er sich - oder einer seiner Klone - nun daran, die Wahrheit herauszufinden und damit ein für alle mal einen Schlussstrich zu ziehen.


Noch einmal zelebrieren die Künstler die Space Opera, in der es nicht gerade heldenhaft und episch zugeht sondern eher schmutzig, zynisch und dreckig. Letztendlich nehmen sie damit die ganzen Klischees von den heroischen und integren Helden auf die Schippe, die die Welt vor den fiesen Aliens retten.

Aber hier wird das Bild ordentlich auf den Kopf gestellt, denn Heath ist alles andere als ein glorreicher Streiter für die Menschheit, eher ein heruntergekommenes Wrack, das auch nicht mehr viel zu verlieren hat und in einer Wild-West-Kulisse regelrecht die Sau rauslässt, weil er es nicht mehr anders kennt. Aber letztendlich führen die Macher die Geschichte auch zu einem glaubwürdigen Ende, indem sie die offenen Fragen beantworten und die Hintergründe des ganzen Konflikts enthüllen. Dabei dominiert die Action, so dass es gelegentlich auch chaotisch und ein wenig wirr zugeht, die Figuren ein wenig an Farbe verlieren. Aber letztendlich wird der Leser doch zufriedengestellt.

Der Comic ist allerdings nichts für zarte Gemüter, denn es wird ordentlich gemetzelt, die Sprüche sind zynisch und vulgär. Aber all diejenigen, die kernige Action mit harten Allerweltskerlen haben, wie man sie auch aus der Military SF kennt, werden ihren Spaß haben können. Auch der Zeichenstil und die Farbgebung betont diese besondere Atmosphäre.

„Fear Agent“ schließt die Geschichte um seinen Helden mit weiteren fiesen Kommentaren auf das amerikanische Heldentum ab, was auch das Wild-West-Setting am Anfang erklären mag. Neben all der Action und Hektik werden aber auch viele Fragen beantwortet, so dass die Saga ein sauberes Ende findet.