Golden Kamuy 11 (Comic)

Satoru Noda
Golden Kamuy 11
Übersetzung: Burkhard Höfler
Cross Cult, 2021, Paperback, 192 Seiten, 10,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Inzwischen gibt es ein Wettrennen zwischen den verschiedenen Gruppen in „Golden Kamuy“, denn jeder will die echten und wichtigen Häute in seinen Besitz bekommen, die den Weg zu einem unermesslich großen Ainu-Goldschatz weisen. Die Wege, die sie gehen, sind sehr unterschiedlich.


Sugimoto und Asirpa weichen mit ihren Freunden jetzt bewusst den Nachstellungen der siebten Division und ihres Anführers Leutnant Tsurumi aus. Sie nehmen den gefährlichen Weg nach Kushiro, indem sie durch die Wälder reisen und sich dabei auch von anderen Ainu helfen lassen. Dabei kommen sie einem Perversen auf die Spur.

Derweil hat Tsurumi eine ganz andere Spur aufgenommen und hofft nicht nur zwei gefährliche Verbrecher stellen zu können, sondern auch weitere Häute zu erbeuten. Dabei kennt er wie immer keine Skrupel.


Auch wenn die eigentliche Handlung kaum vorankommt, die Geschichte bleibt weiter unterhaltsam und kommt diesmal sogar eingeschweißt daher, da ein paar Dinge zwar nicht ganz explizit gezeigt, aber auch nicht ausgelassen werden. In der Hinsicht scheint auch Satoru Noda keine Skrupel zu haben, denn nun bekommt auch die Perversion einer anderen Art eine Bedeutung und man fragt sich, was für Typen eigentlich alles hinter dem Schatz her sind und ob die Verbrecher alle irgendwie einen Schaden haben. Immerhin gibt es auch noch ein paar positiv besetzte Figuren, Asirpa und Sugimoto bleiben weiterhin sehr sympathisch und üben einen guten Einfluss auf die Leute in ihrem Umfeld aus, so dass man ihnen wünscht, sie würden den Wettlauf um den Schatz gewinnen.

Wie immer gibt es auch schöne Einblicke in die Kultur der Ainu, die in vielen Dingen zivilisierter scheinen als die Japaner. Man erfährt auch mehr von den Gegenspielern, so dass diese nicht nur blasse und eindimensionale Charaktere bleiben, sondern auch Seiten haben, die man durchaus fürchten kann und sollte, haben es diese doch in sich.

Wie immer gibt es eine gute Mischung aus Action, Humor und ruhigen Momenten, in denen der Hintergrund und die Figuren ausgebaut werden - und erstmals wird es teilweise auch schon einmal gruselig.

Das Konzept von „Golden Kamuy“ geht weiterhin auf. Teilweise sehr brutale Action wechselt sich mit ruhigen Momenten ab, der Humor lockert das Ganze auf, ohne dabei fehl am Platz zu wirken, so dass eine runde Geschichte entsteht, die immer noch Lust auf Mehr macht.